Endlich

M. Steingass —  10.11.12 — 17 Kommentare

Fertigsuppen, Mythen in Tüten, leere Versprechungen, Erleuchtung und dergleichen mehr. Hohepriester die was von richtig und falsch lallen. Zöglinge die ihnen folgen und weise plappern. Traditionen, Kutten, Räucherstäbchen und Halluzinationen. Alles Quatsch das. In nur einem Moment ist alles da und hat Wirkung: jetzt! Der Buddha hat nie was gesagt. Der Buddha selbst ist die größte Lüge. Es gibt nur einen der redet. Jetzt, durch meinen Mund, durch mein Wissen, durch mein Verlangen und durch meinen Tod. Nie wurde etwas anderes gesagt. Tradition gibt es nicht. Nur Karneval. Einen Koan, eine Einweihung? Danke, verzichte. Die Frau uff de Gass‘ und ihr Hund sind verwunderlich genug. Der Köter frisst besser als ein Bettler. Wer das mit ansieht und noch auf den Ritterschlag des Gurus geil ist, dem gehört die Fresse poliert. Ein herzamputiertes Sutra und Auschwitz zum ‚liken‘? Das ist Buddhas Lüge im Zeitalter von Facebook. Wer hat sich das ausgedacht? Wer erwartet hier ernsthaft Wissen. Fackelt das Scheissfloss ab. Wir sind über den Fluss längst rüber. Klaubt ein paar Blätter aus dem Palikanon zusammen und gebt dem Buddha Zunder. Mit der Asche können die erleuchteten Wucherer dann ihre scheinheiligen Geschäfte machen – wenn sie noch welche finden, die sich den Mist andrehen lassen. Da lässt das Marketing dann schön beten und der Buddhist sich nicht lange bitten. Meine Güte, wie wär’s mit einem Schnaps stattdessen? Oder ’nem fetten Joint? Und ein guter Fick dazu? Hatte der Buddha einen Schwanz? Bestimmt nicht. Dafür atmen wir uns heute glücklich zum Orgasmus, ganz sanft und voller Emphase. Und selbst beim Kacken noch ein muntres Mantra auf den Lippen. Nee, nee: da zieh ich die Spülung. Lieber Dionysos – Ekstase, Wein und Weiber. Jede Orgie ist besser als das blutleere Geseiere der Dalai Lamas. Sex, Gewalt, Blut, Gift: Und schlagt den Markschreiern des Dharmas die Köpfe ab. Lasst ihr Blut fliessen und feiert. Aber feiert nicht diese Scheisskultur, diesen Eventmüll, den angesagten Dreck. Zum Teufel mit dem Event, mit den Jecken, den tauben Windeiern, diesen Lügnern mit ihrem heillosen verheuchelten Karma. Feiert den Erdbeermund, die schwarze Galle, die Melancholie, die Lust, den Tod, die Scheisse und den Kerl auf der Strasse der stinkt weil er kein Wasser hatte seit Jahren. Vergesst die Kutten, die weisen Lügen, die Regeln, den ganzen elenden Kram einer abgewrackten Spiritualität mit Klingklang, Rosenduft und supergeilem Karma bis zum abwinken. Trinkt das Blut der Verräter, lügt, mordet, betet die Götter der Schlange an, die Götter der Nacht, deren Tänze das Grauen sind dem keiner entgeht. Pisst auf die Hostie, und treibt es miteinander bis ihr ohnmächtig werdet. Bis der Tod sich flüsternd über euch beugt. Vom Geheimnis spricht, einem das kein Buddha je kennen könnte. Vom Nichts und seinem Verlangen. Feiert das Geheimnis. Vom Tod und vom Leben. Unserem. Tanzt. Tanzt weiter. Tanzt den Totentanz. Macht ein Riesentheater. Und beschwört die Vergessenen, die Unsichtbaren, die Milliarden Gespenster, die unsere Plastikreste fressen und aus verseuchten Brunnen trinken. Den Buddha für Besserverdienende, tötet ihn!

———————

17 Antworten zu Endlich

  1. 

    !!!
    Genialer Artikel… Ich kann gar nicht mehr dazu schreiben, ich finde ihn richtig gut…. !!!

  2. 

    Danke Jo, du scheinst weit und breit die einzig echte Buddhistin zu sein!

  3. 

    Ich find den Text auch gut, aber wie man Buddhist/in ist, weiß ich nicht.

  4. 

    Hallo Julia, Danke. Ich weiss auch nicht, wie man Buddhist ist. Man könnte höchstens vielleicht sagen, daß Buddhismus, wenn man von dem ganzen Esoterikschmuß einmal absieht, etwas ist, das sich, ideologisch gesehen, automatisch immer wieder in Frage stellt. Das wäre eine technische Definition. Konnotativ gesehen ist „Buddhismus“ aber ein für alle mal vom Dalai Lama kontaminiert (sozusagen ein semantisches Tschernobylsyndrom)… da ist Hopfen und Malz verloren.

  5. 

    ja guter Text – aber ich glaub du bist da nicht der erste, der so denkt. mit dem gedankengut kommst du imo. den tantrikern sehr nahe. da bist du dem dalai lama eigtl. näher, als du sein willst. (auch wenn sich das ganze über die jahrhunderte gewandelt hat. aber totenbeschwörungen und ekstatischen sex & psychedelischen drogengebrauch kannst du durchaus noch bei tantrikern dort in der ecke finden)

  6. 
    Brigitte Fölkel-Kopp 4.1.13 um 15:16 UTC

    Eine Buddhistin bin ich nicht, ebenso wenig eine Anhängerin von
    Ismen, Gemeinschaften oder Religionen.
    Aber diesen Text hier empfinde ich als zutiefst abscheulich und sollte
    es den Charakter der Person ausdrücken, welche dahintersteht und mehrere solcher Individuen die Welt bevölkern, wundert mich deren Untergang in keinster Weise mehr.

  7. 

    Hallo raterZ, guter Punkt.

    Stimmt was du sagts. Wage aber zu bezweifeln ob ein Buddhist heute mit sowas auch nur im entferntesten was anfangen kann. Ich meine, die Aussage des Textes ist nicht wirklich eine Aufruf zu Mord und Totschlag plus okkulten Sex- und Drogenparties, oder? Der Tantra der in Indien im 5. oder 6. Jahrhundert entstanden ist, der mag aber wieder mit dieser Aussage zu tun haben. Alte tantrische Texte spielten mit Doppeldeutigkeiten, Subtexten, waren codiert und transportierten eine ganz andere als die offensichtliche Aussage. In so fern ist es schon ein tantrischer Text. Das gleiche gilt aber für okkulte Texte der so genannten westlichen (magischen) Traditionen. Persönlich bin ich da aber von wo anders her inspiriert – Le Bateau Ivre oder Malodoror… oder von den wüsten Parties in den Cities of the Red Night.

  8. 

    Liebe Brigitte, danke für deinen Kommentar.

    Ja der Text ist zutiefst abscheulich. Er ist aber bei weitem nicht abscheulich genug, um die Abscheulichkeiten zu beschreiben, die in diesem Augenblick, Moment für Moment, während ich im Warmen sitze und Kaffe trinke, vor sich gehen: Ein junger Mann, fast noch ein Kind geht mit einem Sprengstoffgürtel um den Leib in einen Mosche zum Freitagsgebet und zündet die Bombe. Männer und Frauen sitzen in einem kühlen Büro in der Wüste von Nevada und sehen zu, wie das Geschoss, das sie gerade von einer Drohne über dem Yemen abgefeuert haben, ihr Ziel sucht und explodiert. Marketingfachleute sehen sich die Verkaufszahlen ihre alkoholischen Drinks an die sie an Jugendliche verkaufen und scheren sich einen Dreck drum, daß, je nach Zählung, 5 bis 12% aller Europäer alkoholsüchtig sind. Tagtäglich muss ich mir eine pornografisierte Kultur ansehen, in der Männer und Frauen soweit entfremdet sind, daß sie nichts dabei finden sich Silikonpäckchen in die Brust zu operieren und Nervengift ins Gesicht zu spritzen.

    Die Reste die da bleiben, von Menschen, psychisch kaputt und buchstäblich zerrissen – das ist der Untergang.

    ——-

    P.S. Hier ein Ausschnitt aus einem Text der FAZ von heute:

    Jugendliche wachsen in einer Kultur systematischen Tabubruchs und aggressiver Nacktheit auf, die sich ihnen täglich aufdrängt, und zwar überall. Im Fernsehen plappern platinblondierte Verschnitte aus Verona Feldbusch und Lilo Wanders am helllichten Tag über ihre Brustimplantate. In Nachrichtenmagazinen wird seitenweise „Aufklärung“ abgedruckt, die in Wort und Bild keine Fragen mehr offenlässt. Auf dem Christopher-Street-Day stecken Homosexuelle einander demonstrativ die Zunge in den Hals. Bordelle preisen an jeder Straßenecke mit Pappaufstellern „Massagen“ an. Und in edlen Parfümerien wirbt die Popsängerin Lady Gaga praktisch nackt für ein Parfüm, das nach ihrer eigenen Beschreibung „nuttig“ riecht.

  9. 
    Brigitte Fölkel-Kopp 21.1.13 um 11:35 UTC

    Guten Morgen Matthias,

    die Lage der Menschheit ist mir wohlbekannt und persönlich sehe
    ich die Welt als das an was sie z.Z. ist: Ein Schlachtfeld, kaputte
    und zerrissene Seelen. Ein kollektives Karma zum Untergang
    des Homo sapiens. Er ist Platons Höhlenmensch und sein geistiges
    Bewußtsein entspricht dem eines Steinzeit“menschen“.

    Die Bezeichnung Mensch ist unverdient.
    Jeder kreiert sich seine Welt bzw. Universum und schon seit
    Lao Tse völlig verkehrt.
    Seine Weisheiten sowie die Bergpredigt, richtig verstanden
    UND AUCH UMGESETZT, würden den Zweibeiner um einige
    Meter voranbringen.

    LG

  10. 

    Liebe Brigitte, wäre nicht die Weisheit eines Lao Tse, einer Bergpredigt, eines Shantideva oder Nagarjuna heute etwas ganz und gar radikales? Müssten wir nicht in aller Schärfe die Missverhältnisse anprangern? Müste man als Buddhist nicht sagen: Hört zu, rechte Rede kann nicht in übergrosser Sanftmut in verzweifelten Verhältnissen bestehen! Könnte man als Buddhist nicht zu einer gewissen Radikalität kommen?

    Wie zum Beispiel sieht einen weltweite Ausbeutung von Rohstoffen zum Wohle eine Minderheit im Lichte des bedingten Entstehens aus? Wir leben ein Wirtschaftssystem, das gänzlich auf Profitstreben aufbaut und in dem soziale Verantwortung lediglich ein schöner Wunsch bleibt. Wie soll man vor dem Hintergrund der ersten noblen Erkenntnis da ruhig auf seinem Kissen sitzen bleiben?

  11. 
    Brigitte Fölkel-Kopp 23.1.13 um 11:30 UTC

    moin Matthias,
    die Lehren dieser Weisen waren und sind radikal; deshalb wurden
    sie weder angenommen noch umgesetzt. „Mensch“ lebt gerne in
    seinen alten Strukturen weiter, mag keine Veränderungen und ist
    noch immer dualistisch; sieht das GANZE, die Einheit NICHT.

    Wenige Einzelne (der Pfad ist eng), schaffen und erkennen die
    Ordnung, die Harmonie hinter dem offensichtlichen weltlichen Chaos.
    Veränderung fängt im Einzelnen an, und da ist ein Kissen nicht
    unangebracht; denn der Weg und Denken, das Hinterfragen
    bestehender Strukturen ist der Eingang in sich selbst und bewirkt
    (kommt es zur Einsicht !) eine langsame, schleichende Um-wandlung.

    LG

  12. 

    Brigitte, ich lehne das Kissen (oder andere Möglichkeiten des ruhigen Verweilens und des genauen Hinsehens) gar nicht grundsätzlich ab. Es ist nur so, daß Buddhismus und Meditation häufig zu einer Art Beruhigungspille verkommen. Ich bin der Auffassung, daß in einem Buddhismus nach Nagarjuna oder Shantideva eine soziale Verantwortlichkeit gefordert ist. Der wird man nicht gerecht, indem man ganz entspannt durchs Hier und Jetzt schwebt und an nichts anhaftet. Wir haften alle an sehr vielem, am Leben u.a. Das macht uns zu Menschen – sonst wären wir kalte, emotionslose Klöße.

    Was dem Buddhismus heute fehlt ist ganz klar, eine klare Analyse der Situation in der wir leben müssen. Da helfen allerdings alte Weisheiten nicht sehr viel weiter. Wie z.B. nur die letzten 25 Jahre unser Selbst verändert haben, ist den allermeisten Buddhisten völlig fremd. Google und Facebook, als Beispiel, verändern das Menschsein zutiefst. Daß wir hier über ein Blog über Buddhismus kommunizieren und uns in einem Maße austauschen, wäre vor kurzem undenkbar gewesen. Das verändert Bewusstseinsstrukturen. Identitäten werden durch das Netz ganz anders geformt. Mit neuen Möglichkeiten und Gefahren…

  13. 

    Der Text ist abscheulich, da stimme ich Brigitte Fölkel-Kopp zu, voll und ganz. Ich las auch auch euer Kommentar-Gespräch, und war nach dem extremen Text positiv überrascht, Worte der Vernunft und normale Sprache zu finden.

    Mich wundert die Intention des Ganzen und inwiefern die Misere dem Buddhismus angelastet wird. Mein Buddhismusverständnis ist ein ganz anderes, was im Artikel geschrieben steht, erinnert mich eher und vor allem an Kali+Durga-Endzeitvisionen. Vom Blutwein der Kali getrunken… ? ;-)

    siehe hier:
    This poem was written by –Swami Vivekananda in 1898.

    Kali the Mother
    The stars are blotted out,
    The clouds are covering clouds,
    It is darkness vibrant, sonant,
    In the roaring, whirling wind
    Are the souls of a million lunatics
    Just loosed from the prison-house,
    Wrenching trees by the roots,
    Sweeping all from the path.

    The sea has joined the fray,
    and swirls up mountain-waves,
    To reach the pitchy sky,
    The flash of lurid light
    Reveals on every side
    A thousand thousand shades
    Of Death begrimed and black–
    Scattering plagues and sorrows,
    Dancing mad with joy,
    Come Mother, come!

    For Terror is Thy name,
    Death is in Thy breath,
    And every shaking step
    Destroys a world for e’er.
    Thou ‚Time‘, the All-destroyer!
    Come, O Mother, come!

    Who dares misery love,
    And hug the form of Death,
    Dance to Destruction’s dance,
    To him the Mother comes.

    Oder sollte die Buddhismus-Szene in Deutschland tatsächlich derart abartig sein, selbstherrlich, selbstgerecht, von Stolz und Verachtung anderen Menschen gegenüber geprägt? Dann hab ich nichts gesagt, sondern bin bestürzt, zutiefst bestürzt.

    Lg, Sathiya

  14. 

    Zunächst vielen Dank für die wunderbare Kali-Lyrik. Zur Intention des Ganzen später/morgen mehr.

  15. 

    Liebe Sathiya, wenn du diesen Text als erstes auf diesem Blog gelesen hast, ist das tatsächlich ein schwieriger Einstieg. Nichtsdestotrotz gehört der Text an sich zu einer bestimmten Tradition. Keiner buddhistischen zwar, aber einer die das angeblich Verwerfliche benennt. Dann nämlich wenn die so genanten Guten, diejenigen die alles ganz genau wissen, die alles immer nur richtig machen, wenn die geistig reinen zu ihrer Diktatur der Erleuchtung aufrufen und keinen Raum mehr lassen für Kreativität, Neugier, Nachdenken und das Neue – dann gehört auf diesen groben Klotz ein grober Keil.

    Damit ist auch die Motivation für dieses Blog angesprochen. Du wirst dazu mehr finden, wenn du oben „Dogma“ anklickst. Du schreibst auf deinem BlogSollte es bei der Lektüre der Posts zu Kopfschmerzen kommen – seien Sie unbesorgt. Das ist die sogenannte Erstverschlimmerung… die einsetzt, wenn das Gehirn wieder anfängt zu arbeiten, wenn es aus seinen gewohnten Denkbahnen ausbricht. „. Genau das gilt hier auch.

    Die Miesere ist dem Buddhismus anzulasten. Dem Buddhismus der hier im Westen entsteht und der sich dem Erleuchtungsmarketing ergibt anstatt kritische Fragen zu stellen. Man könnte also schon verschieden Buddhismen unterscheiden. Bedingtes Entstehen konsequent bis zu Ende gedacht oder die allseits beliebte Glücksmeditation eines Dalai Lama, das ist hier die Frage?

    Die Buddhismusszene in Deutschland ist recht vielgestaltig, sie ist aber tatsächlich in weiten Teilen unglaublich selbstgerecht. Woran das liegt, werde ich morgen (mal wieder, aber am aktuellen Beispiel) in der Glosse #01 behandeln. Es hat mit Selbstüberschätzung zu tun. Mit einer maßlosen Selbstüberschätzung, die glaubt, man brauche nichts mehr als den einen Dharma. Das ist nichts anderes als das Phänomen bei den Wiedergeborenen Christen, den Pfingstlern und Adventisten, die man überall nur in dem einen Buch lesen sieht – as ob man sonst nichts wissen müßte.

    Vielen Dank für deinen Beitrag und dafür daß du dir tatsächlich einen zweiten Gedanken erlaubt hast nach dem ersten Schreck.

  16. 

    Vielen Dank für die Antwort und die Zeit, die Du Dir extra meinetwegen genommen hast.
    Erstverschlimmerung – wie wahr. Ich hatte auch gehörig Kopfschmerzen, vor allem, weil ich den Buddhismus bisher eher verklärt gesehen habe, aber mir schon klar war, daß auch der 14. Dalai Lama nicht unbedingt die höchste Lichtgestalt ist. Und mir der Text und der Gedanke, der dahinter steckt, bisher unbekannt war und vermutlich deswegen sehr unangenehm aufstieß.
    Mit der Buddhismus-Szene kenne ich mich überhaupt nicht aus – kann mir aber vorstellen, daß es sich von christlichem Sektierertum, mit Gutmenschen-Allüren garniert, nicht viel unterscheidet. Menschen, die sich für etwas besseres halten, weil sie und nur sie den einzig wahren Weg zur Erleuchtung kennten – sind mir suspekt. Das ist doch die Sorte, die mich achtlos mit ihrem Auto auf dem Fahrrad in den Straßengraben abdrängt, ohne es zu bemerken, und denen jedes Schuldbewußtsein abhanden gekommen ist, solange nur ihr Kontostand stimmt?!
    EIne Diktatur der Erleuchtung. ;-) … – ich werde Deine weiteren Texte mit Interesse lesen.
    Und wenn es so sein soll – mit derbsten Worten und beabsichtigtem Schock-Effekt auf Mißstände hinzuweisen – so ist das Dein Weg, etwas zu verändern, zu verbessern, den ich achte.

    Viele Grüße, und nochmals Danke, Sathiya

    PS. es gibt ein Buch zum Thema Kali – ein Roman von Dan Simmons „Song of Kali“, daher der Audruck „Blutwein der Kali“.

  17. 

    Hallo, ich kam gestern zufällig auf diese Seite und schau(t)e mir heute gerade speziell nur diese von dem gesamten Block an.

    Im Laufe der Zeit hat es sich bei mir ergeben, dass ich vom Buddhismus zum Bön überlief, was den Buddhismus jedoch wiederum nicht ausschlidßt. Einem großen Teil der hier angebrachten Kritik schließe ich mich, auch als Bönpo (Buddhist) an. Bravo – gut gemacht! Dieses ist jedoch aufgrund meiner Entwicklung, die seit 15 Jahren auf buddhistischen Praktiken beruht.

    Ich finde es auch irgendwie zum Kotzen, wie buddhistische Roben (Würden-)träger den Buddhismus aus einer Scheuklappen-Perspektive heraus interpretiern und vermitteln, ohne sich der aktuellen Situation auf dieser Welt bewusst zu sein. Oder sie sind sich vielleicht der Situation bewusst, stellen den Buddhismus jedoch einem Licht dar, das ihre schnell umgewandelten kommerziellen Interessen unterstützt. Wenn ich heutzutage schon ein buddhistisches Buch sehe, das von sogenannten ‚Ehrwürdigen‘ geschrieben wurde, geht mir schon die Galle hoch, weil ich mir diesen gezielten Unsinn wirklich nicht mehr antun will. Die Lehre ist schon ok, nur die versuchte Vermarktung von dieser bringt diese eben dahin, dass ich das gesamte Buch, als gezielte Manipulation, ignoriere und alles was darin steht eben nicht mehr für voll nehmen kann

    Andererseits sind gewisse Passagen im oberen Text dennoch mit Vorsicht zu genießen. Ich finde es schon gut, stabil in der buddhistischen Praxis verankert zu sein, um nicht irgendwelchen falschen Praktiken aufzusitzen. Ich finde es auch gut, wenn alle, die mit dem Praktizieren des Buddhismus beginnen, erstmal ein paar Jahre Scheuklappen als Geh-Hilfe tragen. Man sollte sich erstmal über sich selbst klar werden und an innerer Stabilität gewinnen. Irgendwann sollte man diese Scheuklappen aber auch wieder abnehmen und nicht am Rockzipfel eines ‚Würdenträgers‘ hängen bleiben, sondern seine eigenen Schritte gehen. Der Buddhismus als Gesamtes stellt dafür und für vieles anderes, zugeschnitten auf das Karma des Einzelnen, alle dankbaren Möglichkeiten zur Verfügung. Deshalb ist er zeitlos, d.h. er ist heute eigentlich genauso aktuell, wie er es vor 2500 Jahren war.

    Nur diejenigen, die den Buhhismus interpretieren und vermarkten, sind dies leider nicht. Oben in den sogenannten Schulen sind die unantastbaren Bosse, wie der Dalai Lama usw, Die buddhistischen Schulen schotten sich sich gegeneinander ab, wodurch das untere Fußvolk zu Handlungen veranlasst wird, wie mal schnell ein paar Lamas zu killen, weil sie nicht der Meinung des Dalai Lamas sind, wie dies in Indien schon der Fall war. Ein Gelug-Gelehrter würde sich schämen, wenn er auch nur den Gedanken hätte, die Literatur einer anderen Schule zu lesen. Ähnlich verhält es sich bei den anderen Schulen. Die Bönpos sind da offener und schauen sich alles an, weil Shakyamuni auch einer, unter vielen anderen, ihrer Lehrer ist. Diese erwähnte Einstellung der Machthaber (Gelehrten) setzt sich jedoch bis nach unten fort. Obwohl ich in einem Kagyü-Forum einen Link auf eine Bönpo-Forum, mit der Bitte um Kenntnisnahme, gesetzt habe, ist die Anzahl der Besucher auf der Kagyü-Seite (momentan) etwa doppelt so groß, wie die der Besucher auf der Bönpo-Seite.

    Deshalb finde ich es gut, dass hier der Versuch stattfindet, die buddhistischen Ignoranten mal ein bisschen wach zu rütteln. Macht weiter so.

    Viele Grüße

    Karl

Kommentar

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