Archive für Geschichte

Absolut Nein

M. Steingass —  3.8.15

Es gibt nichts mehr zu sagen. Es gibt keine Idee mehr.

Craig Hickman hat es vor einiger Zeit so formuliert:

Ich sehe mir die Intelligenzia an und finde nichts. Das schiere Nichts. Keine Antworten. Obwohl ich zum Beispiel Žižek sehr verehre, sehe ich in ihm einen der grossen Gescheiterten unserer Zeit. Mit all seiner überwältigenden hegel’schen bzw. lacan’schen Gelehrsamkeit, hat er ein ums andere Mal festgestellt, dass er keine Antworten hat, dass alles was er jemals hatte, Fragen waren, Fragen über Fragen. Wann werden wir endlich das Ende dieser Fragen erleben und beginnen, die neue Idee einer Bestimmung zu entwickeln – für dieses fragile Bisschen planetarer Existenz. (vgl. Dark Ecologies und The Non-Buddhist)

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Eine rudimentäre deutschsprachige Chronik des Falles Shimano

Das Shimano-Archiv ging im März 2010 online. Sein Initiator und Archivar ist Kobutusu Shindo Kevin Malone. Kobutsu ist amerikanischer Rinzai-Zen-Priester der seine Priesterweihe 1993 von Shimano erhielt. Shimano hat sich zu einem bestimmten Zeitpunkt abwertend über Malone geäussert und zusammen mit anderen Ereignissen hat das dazu geführt, dass Malone seinerseits die Initiative ergriff und das Archiv gründete um einen Blick auf Shimano zu ermöglichen, der nicht von (auto)hagiografischen Gesängen übertönt wird. Malone hat als Zen-Priester in amerikanischen Gefängnissen gearbeitet, u.a. in der Begleitung von Todeskandidaten. Der Einsatz für soziale Gerechtigkeit und gegen sexuellen Missbrauch sind laut einer Online-Biographie Teil seiner gegenwärtigen Praxis (vgl. Sweeping Zen). Kobutsu lebt heute „von der Stütze“ im US-Staat Maine, hat mehrere Herzanfälle und einen Schlaganfall hinter sich, bekam mehrere Bypässe gelegt, raucht immer noch Kette und hat, nach den Worten des Journalisten Mark Oppenheimer, nichts weniger als einen „obsessiven Groll gegen Shimano“ entwickelt (vgl. Oppenheimer, 228/1043).

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Vorbemerkung

Am 8.12.2010 musste Eido Shimano als Abt der New Yorker Zendos Shoboji und Dai Bosatsu zurück treten. Der Grund war eine Jahrzehnte währende Abfolge von Affären des charismatischen Rinzai-Mönches mit Schülerinnen, die immer wieder zu schweren Konflikten in seiner Sangha führten. Trotz dieser Spannungen konnte sich Shimano über viele Jahre in der Position des unantastbaren und gewöhnlichen menschlichen Belangen überlegenen Rōshis halten. Mitverantwortlich dafür war auch sein großer Erfolg beim Aufbau einer Zen-Gemeinde an der amerikanischen Ostküste während des beginnenden Zen-Booms seit Mitte der 1960er Jahre.

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Gerade wurde ich gefragt, ob ich Buddhist bin?

Ich bin sicher kein Buddhist. Was ich auf diesem Blog bisher geschrieben habe, ist Buddhismuskritik. Man wird das schnell merken, wenn man sich die Mühe macht ein wenig zu lesen.

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Das Phantom und der Handkäs‘

Im Anschluß oder vielleicht auch auf Grund der Glosse #01 hat sich auf Hans Grubers Blog Selbstdenken und sehende Achtsamkeit eine Diskussion über Joachim Wetzkys Versuch über den Buddha im 21. Jahrhundert entwickelt: Buddhas Lehre für heute. Sekundiert wird Hans Gruber von Franz-Johannes Litsch der ebenfalls einen Beitrag zur Diskussion beisteuert. Die wesentlichen Punkte der Herren Gruber & Litsch kann man in einem Satz zusammen fassen: Wir wissen wie richtiger Buddhismus geht, die anderen nicht. Nebenbei wird mit einer Geste der Verachtung in Richtung auf die monotheistischen Religionen bemerkt, diese seien „Kinderreligionen“ und hätten ja wohl zu den Problemen die im 21. Jahrhundert die auf uns zu kämen kaum etwas beizutragen – ganz im Gegensatz zum Buddhismus natürlich. Dessen „Erwachsenenlehre des Dharma” könne da sehr wohl einen Beitrag leisten! Na, dann wollen wir mal schaun, was es mit dieser Lehre auf sich hat.

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