Archive für 30.11.99

Experimente

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Unsere Expedition beginnt an jenem Punkt, an welchem wir uns der Unmöglichkeit gewahr werden, einen Zugang zum Realen zu finden. Und das inmitten von Leben, inmitten von Tod, umgeben von Worten.

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Je länger ich über den Buddhismus, Religionen an sich sowie auch die Wissenschaften nachdenke fällt mir auf, dass all diese menschlichen Bestrebungen in vielen Fallen zum Ziel haben, Sicherheiten zu geben. Die Sicherheit eines ewigen Lebens, die Sicherheit des Fortschritts zum Positiven, die Sicherheit eines zufriedenen Lebens im Hier und Jetzt. Und diese Sicherheit findet man letztendlich nur, wenn man sich der Illusion hingibt, dass jene Ansichten, welche man sich als Anker im eigenen Leben gesetzt hat, WAHR sind.

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Non-Truth

matthiasmauderer —  24.6.15

58909073The question if there is one truth or many truths is over my head. That’s what I like about Laruelle.

At least for me, he makes it that I question many things I thought to be true.
I’m curious to dive deeper in Laruelle’s thinking.

Evolved out of my rudimentary understanding of François Laruelle, I am now in a kind of condition of non-truth, a condition which accepts that it is not possible to grasp the truth. The truth of the Real is inaccessible and indivisible.

Beware of truth-tellers.

Improvisation
Gerne möchte ich zum Thema Meditation und Erleuchtung zwei Textstellen von Peter Hershock zitieren. Diese Textstellen können sich eignen, die Vorstellung über ‚Meditation‘, wie sie von X-Buddhisten verstanden wird, zu erschüttern. Leider ist keines von Hershocks Büchern ins Deutsche übersetzt. Es folgen also meine Übersetzungen:

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Endlich

M. Steingass —  10.11.12 — 17 Kommentare

Fertigsuppen, Mythen in Tüten, leere Versprechungen, Erleuchtung und dergleichen mehr. Hohepriester die was von richtig und falsch lallen. Zöglinge die ihnen folgen und weise plappern. Traditionen, Kutten, Räucherstäbchen und Halluzinationen. Alles Quatsch das. In nur einem Moment ist alles da und hat Wirkung: jetzt! Der Buddha hat nie was gesagt. Der Buddha selbst ist die größte Lüge. Es gibt nur einen der redet. Jetzt, durch meinen Mund, durch mein Wissen, durch mein Verlangen und durch meinen Tod. Nie wurde etwas anderes gesagt. Tradition gibt es nicht. Nur Karneval. Einen Koan, eine Einweihung? Danke, verzichte. Die Frau uff de Gass‘ und ihr Hund sind verwunderlich genug. Der Köter frisst besser als ein Bettler. Wer das mit ansieht und noch auf den Ritterschlag des Gurus geil ist, dem gehört die Fresse poliert. Ein herzamputiertes Sutra und Auschwitz zum ‚liken‘? Das ist Buddhas Lüge im Zeitalter von Facebook. Wer hat sich das ausgedacht? Wer erwartet hier ernsthaft Wissen. Fackelt das Scheissfloss ab. Wir sind über den Fluss längst rüber. Klaubt ein paar Blätter aus dem Palikanon zusammen und gebt dem Buddha Zunder. Mit der Asche können die erleuchteten Wucherer dann ihre scheinheiligen Geschäfte machen – wenn sie noch welche finden, die sich den Mist andrehen lassen. Da lässt das Marketing dann schön beten und der Buddhist sich nicht lange bitten. Meine Güte, wie wär’s mit einem Schnaps stattdessen? Oder ’nem fetten Joint? Und ein guter Fick dazu? Hatte der Buddha einen Schwanz? Bestimmt nicht. Dafür atmen wir uns heute glücklich zum Orgasmus, ganz sanft und voller Emphase. Und selbst beim Kacken noch ein muntres Mantra auf den Lippen. Nee, nee: da zieh ich die Spülung. Lieber Dionysos – Ekstase, Wein und Weiber. Jede Orgie ist besser als das blutleere Geseiere der Dalai Lamas. Sex, Gewalt, Blut, Gift: Und schlagt den Markschreiern des Dharmas die Köpfe ab. Lasst ihr Blut fliessen und feiert. Aber feiert nicht diese Scheisskultur, diesen Eventmüll, den angesagten Dreck. Zum Teufel mit dem Event, mit den Jecken, den tauben Windeiern, diesen Lügnern mit ihrem heillosen verheuchelten Karma. Feiert den Erdbeermund, die schwarze Galle, die Melancholie, die Lust, den Tod, die Scheisse und den Kerl auf der Strasse der stinkt weil er kein Wasser hatte seit Jahren. Vergesst die Kutten, die weisen Lügen, die Regeln, den ganzen elenden Kram einer abgewrackten Spiritualität mit Klingklang, Rosenduft und supergeilem Karma bis zum abwinken. Trinkt das Blut der Verräter, lügt, mordet, betet die Götter der Schlange an, die Götter der Nacht, deren Tänze das Grauen sind dem keiner entgeht. Pisst auf die Hostie, und treibt es miteinander bis ihr ohnmächtig werdet. Bis der Tod sich flüsternd über euch beugt. Vom Geheimnis spricht, einem das kein Buddha je kennen könnte. Vom Nichts und seinem Verlangen. Feiert das Geheimnis. Vom Tod und vom Leben. Unserem. Tanzt. Tanzt weiter. Tanzt den Totentanz. Macht ein Riesentheater. Und beschwört die Vergessenen, die Unsichtbaren, die Milliarden Gespenster, die unsere Plastikreste fressen und aus verseuchten Brunnen trinken. Den Buddha für Besserverdienende, tötet ihn!

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