Das Thema iBuddhismus sollte nicht zu hoch gehängt werden, dazu bietet es nicht genug Substanz. Allerdings ergibt sich hier ein Einblick in die Funktionsweise dessen was Max Weber die „Charismatischen Persönlichkeit“ nannte – eine Form der Macht. Es ist ein wichtiger Aspekt des Spekulativen Non-Buddhismus, sich über solche Funktionsweisen klar zu werden.
Joachim Wetzky verweigert sich zwar vordergründig einer Diskussion zur Glosse #01, kann es aber nicht vermeiden doch auf Feststellungen hier zu reagieren.
Wetzky wurde hier nochmals kritisiert.
Seine Antwort (Facebook 4.2. ca. 14 Uhr):
Ich habe dazu (hier) angemerkt:
„Was “Occupy Samsara” angeht so wird doch immer deutlicher, daß Joachim Wetzky ein Scharlatan ist. In seiner Reaktion oben wird deutlich, daß er sich wie der typische Hohepriester einer Sekte verhält. Wer ‘Schwierigkeiten’ mit dem Begriff “Gott” hat, wird diffamiert – als “unsicher”, “wütend” und als Rationalitätsfetischist mit “engen Perspektiven”. Dann kommt die segnende Geste, die dem ‘Ungläubigen’ dann doch noch eine Chance gibt, zum rechten Glauben zu gelangen. Das ist das Grundmuster eines jeden Fundamentalismus: Sich selbst überhöhen, den Ungläubigen abkanzeln. Mit “Toleranz und Wertschätzung Andersdenkenden” gegenüber hat das nichts zu tun. Das zeigt ja auch deutlich genug seine Zensurpolitik in Diskussionen.“
***
Wissender und zu Bewertender stehen hier in einem Machtverhältnis zueinander, bei dem vor allem die Charismatische Persönlichkeit im Sinne Max Webers versucht ihren Status über die ihre eigenen sozialen Mechanismen zu festigen. Zu Max Webers Charismatischen Führerpersönlichkeit vgl. => hier.
Die Evolutionspsychologie liefert zusätzliche Hinweise darauf, wie dieser soziale Zusammenhang funktioniert. Der Mechanismus der dazu führt von jemandem anzunehmen, sie verfüge über eine besondere magische Eigenschaft (z.B. Kontakt zu Gott), wird in dort „versteckte kausale Essenz“ gennant. Vergleiche dazu Der Zauberer (dort Hinweise auf Pascal Boyer) und Glenn Wallis‘ Nascent Speculative Non-Buddhism, S. 28, „Thaumaturgical refuge“.
Die Machtstruktur die das Verhältnis von Charismatischem Führer und seinen/ihren Gefolgsleuten bzw. anders Gesinnten darstellt, zeigt sich nicht nur in obigem Kommentar auf Facebook sondern auch in Joachim Wetzkys jüngstem Kommentar in dem er nochmals versucht seinen Führungsanspruch zu festigen: iBuddhismus – Spiritualität im 21. Jahrhundert.
Wetzky macht folgend Aussage:
„In diesem halben Jahrhundert hat es jedoch noch kein einziger deutscher Buddhist geschafft zu erwachen.“
Was ist „erwachen“ in seiner Terminologie? Erwachen bedeutet hier ein „2nd Tier“ (oder gar „3rd Tier“) zu sein (engl. tier = Stufe, Ebene). In der Terminology Ken Wilbers, auf den sich Wetzky bezieht, bedeutet das an vorderster Front menschlicher Entwicklung zu stehen – politisch, sozial, ökologisch, ökonomisch, phänomenologisch, moralisch/ethisch, sexuell, körperlich, kurz in allem was Menschsein angeht. (Vgl. hierzu Ken Wilber, Integral Spirituality, besonders das Kapitel States and Stages)
Wenn Wetzky besagte Aussage macht, muss er selber erwacht sein. In Wilbers System kann man von einer niedrigeren Stufe aus (1st Tier) nicht beurteilen ob jemand auf einer höheren Stufe steht oder nicht. Um also sagen zu können, wer erwacht ist oder nicht, muss Wetzky selber erwacht sein und damit zu den besten der Menschheit gehören.
Wetzky ist also ein charismatischer Führer der, zwar implizit aber ganz eindeutig, von sich behauptet zu den Besten, Größten und Höchsten zu gehören. Diese soziale Position des Charismatischen Führers ist bei Weber zunächst wertfrei gemeint. Im Falle Wetzkys ist sie das nicht mehr da er versucht seine Machtposition nutzen, um deutliche qualitative Wertungen anderer Menschen vorzunehmen – dies, das ist wichtig, nicht auf Basis allgemein anerkannten Regeln sondern auf Basis seiner ureigenen Empfindung (Gott spricht mit mir). Daß Deutschland seit 50 Jahren keinen ‚Erwachten‘ gesehen hat, ist eine solche qualitative Wertungen (unabhängig davon was man von der Wilber’schen Hierarchisierung halten mag).
Wir haben hier als einen Erwachten vor uns, der glaubt darüber urteilen zu können, wer an vorderster Front menschlicher Entwicklung steht und wer nicht.
Die Legitimation solcher Erwachten findet nicht etwa in einem Prozess der Beratung und Übereinkunft statt, in einem ursprünglich demokratischen Prozess also, sondern per Akklamation der Gefolgsleute (hauptsächlich auf Facebook per Like-Button) und durch andere gleichgesinnte charismatische Führer – im Falle von Wetzky etwa durch Sebastian Gronbach.
Hinzu kommt der ökonomische Aspekt. Erwachen wird hier zur Ware. Leute wie Wetzky und Gronbach bieten Seminare und Coachings an, die ganz eindeutig damit werben zum Erwachen zu verhelfen. iBuddhismus ist ein Marke. Das „i“, das im iBuddhismus für Wilbers „integral“ steht, ist das was man im Marketing ein Alleinstellungsmerkmal nennt, eine einmalige Eigenschaft, die es sonst nirgends zu erwerben gibt. Kauft man sich ein solches Erwachen, berechtigt das, im Rahmen der in der Gruppe geltenden Regeln, sich selber als Erwachten zu bezeichnen – sich also mithin selber über den Rest der Welt zu erheben. Man gehört zu den Höchsten.
Das Problem dabei: Die Autorität die Führungsanspruch erhebt ist weder durch einen demokratischen Prozess legitimiert, noch durch einen allgemein anerkannten Befähigungsnachweis wie er in jedem normalen Berufen gefordert ist. Der Führungsanspruch ergibt sich allein durch den Effekt der charismatischen Persönlichkeit und durch einen ökonomischen Transfer.
In ganz simplen Worten: Jede Person die genügend Chuzpe besitzt, sich ein charismatisches Alleinstellungsmerkmal aufzubauen, kann Guru werden.
Herr Wetzky will doch nichts anderes, als sein Buch und seine auf seiner Seite aufgeführten Angebote verkaufen.
Insoweit ein ganz normales Ansinnen, mit dem Begriff „Buddhismus“ Geld zu machen.
Lieber Matthias, Du unterstützt ihn bei seiner Werbung.
Es gibt jede Menge solcher Leute.
Na und?
Hallo Axel, stimmt, es gibt ’ne Menge von denen. Das Beispiel sollte auch erstmal reichen. Und nebenbei geht’s halt ein bisschen um die soziale Mechanik. Viele Grüße.
Was soll dieser iBuddhismus denn schon wieder sein. Z.b. gegenwärtig aktuell Andrew Cohen’s „lass-los-und-du-bleibst-dissoziiert-als-Leere-übrig-Advaita-Zitate“? Aber diesen Herrn kannst du doch nicht ernst nehmen Matthias! Gib ein Buch heraus- wen er das kann, kannst du das erst recht.
Hallo thigle, das Buch kommt. Auf english. Demnächst.
Ansonsten ist das natürlich eines dieser Luxusprobleme, der iBuddhismus.
Ich denke, es ist wichtig, den Mechanismus zu verstehen der da am Werk ist. Der Charismatische Führer funktioniert genau so in weiten Teilen des westlichen Buddhismus.
Danke für den Support, Matthias. Den Begriff der Erleuchtung nach Ken Wilber könntest du dir noch einmal durchlesen, da er nicht korrekt dargestellt ist.
Guten Morgen Joachim, warum tust du es nicht, in deinen Worten mit einem Verweis auf eine Textstelle oder mit einem kurzen Zitat? Das wäre ein Diskussion von der alle was haben. Oder warum definierst du nicht den Begriff „erwachen“ so wie du ihn meinst?
Wie zumeist ist auch dieser Text von Matthias Steingass auf einer sehr dünnen Argumentationsschicht aufgebaut, nämlich der Behauptung, der Autor bezeichne sich als „erwacht“. Tatsächlich gibt es keine Stelle, an dem ich mich als „erwacht“ bezeichne, vielmehr stelle ich diesen Begriff nur zu oft in Frage.
Des Weiteren kommen wir zur Legitimation durch einen demokratischen Prozess. Leider kann Herr Steingass nicht sagen, wie sich dieser demokratische Prozess für einen Blogger und Autoren darstellt – er selbst löscht ja Personen und Beiträge auf seinem Blog, die nicht nach seinem Geschmack sind. Ist das der demokratische Prozess?
Erste Ansätze eines demokratischen Prozesses wäre es meines Erachtens auf die Stimmen zu hören, die sich in der „buddhistischen Szene“ hervor getan haben (wer sonst sollte buddhistische Inhalte beurteilen. Ein Informatiker etwa?) und die den iBuddhismus beurteilen. Und was hören wir da?
Die Zeitschrift „Buddhismus aktuell“ schreibt:
„Das Buch ist ein aufrüttelnder und optimistischer, Mut machender Aufruf zu mehr Sangha, mehr Gemeinschaft – sowohl vor der eigenen Haustür, als auch in den socialmedia. Wetzky gibt viele Anregungen und Tipps, wie wir als moderne 2.0 Buddhisten nicht nur im stillen Kämmerlein praktizieren, sondern Buddhismus sichtbar in der Welt leben können. Als Angehöriger der Generation facebook und Generation Occupy geht Wetzky mit großer Selbstverständlichkeit mit der sich rasant verändernden, medial globalisierten Welt um. Er weiß die Errungenschaften von Facebook, Twitter, Internet, Foren und Blogs durchaus zu nutzen und zu schätzen.
Gerade für uns Ü 50 BuddhistInnen ist sein Buch eine gute Gelegenheit, einem jüngeren Buddhisten zuzuhören, wie er sich einen Dharma vorstellt, der Teil unserer Kultur werden kann, und wie neue Formen des buddhistischen Miteinanders aussehen könnten, die auch für die jüngere Generation attraktiv sein könnten. “
Und Dr. Kai Romhardt vom Netzwerk Achtsame Wirtschaft schreibt:
„Dieses Buch ist ein Aufruf zum Engagement und zur persönlichen Weiterentwicklung – für Buddhisten und Nicht-Buddhisten
Es ist persönlich, engagiert und fundiert geschrieben. (…)
Fundiert ist das Buch, weil hier einer schreibt, der aus einem breiten und tiefen Fundus psychologischer und buddhistischer Erkenntnisse schöpft. Die buddhistische Lehre – in erfreulicher Breite – und die Integrale Theorie – hauptsächlich Ken Wilber und Don Beck/Christopher Cowan – bilden die Hauptpfeiler seiner Argumentation.“
Natürlich kann man es jetzt so machen wie Herr Steingass und sagen:
Buddhismus aktuell weiß nicht um was es geht. Der Dalai Lama weiß nicht, um was es geht. Die gesamte! Deutsche Buddhistische Union weiß nicht um was es geht. Das Netzwerk Achtsame Wirtschaft weiß nicht um was es geht. Ken Wilber weiß nicht um was es geht. Nur ich, der Herr Steingass kann sagen, wie die Wahrheit um den Buddhismus aussieht.
Das finde ich witzig: Gerade in Bezug auf seine Äußerungen bezüglich des Führungsanspruches und Selbstverherrlichung. Nichtsdesotrotz: Respekt an seine Arbeit!
Lieber Joachim, in dem Text steckt eine ganze Menge mehr drin als nur das Thema „Erwachen“.
Was Zensur angeht, sollte man vielleicht auch etwas differenzieren. Es hat hier bisher drei Fälle gegeben, in den ich gegen Schreiber eingeschritten bin. Hier, hier und hier.
Es gibt in der Blogosphäre gewisse inzwischen etablierte Netiquette, an die man sich gemeinhin hält. Wahrscheinlich werde ich doch noch ein About schreiben müssen damit auch X-Buddhisten merken daß man z.B.
1) ein Blog nicht mit ellenlangen copy-and-paste Texten zu müllt (z.B. Hanzze, bei dem der eigentliche Grund der Sperrung noch ein ganz anderer war, würde mich mal interessieren was du zu der Problematik sagst),
2) sich durchliest, um was es geht bevor man besserwisserisch den großen Weltweisen spielt (Christian Lang),
3) keine dämlichen Spielchen mit Pseudonymen spielt (Versteckspiel hinter wechselnden Masken), wenn man sowieso auffliegt (rosie).
Das sind alles Dinge, die man in dem demokratischen Prozess einer Gruppe auch nicht zulassen würde. Das ist etwas anderes als einen kompletten Thread zu löschen, wie du es getan hast, um dann hinterher doch wieder auf ihn Bezug zu nehmen.
Aber wie auch immer. Vielleicht lernen wir ja alle ein wenig daraus.
Deine Gegendarstellung lasse ich ansonsten so stehen wie sie ist. Jeder kann sich selbst ein Bild machen. Das ist es doch worauf es ankommt.
P.S. In dieser Hinsicht, da du ja auch aufs Christentum Bezug nimmst, du erinnerst dich? Thomas…
Wetzky schreibt und zitiert Thich NH
»Der Buddha erlangte das individuelle Erwachen. Nun brauchen wir ein kollektives Erwachen um diesen Kurs der Zerstörung zu stoppen. Unsere Zivilisation kommt zu einem Ende, wenn wir fortfahren uns im Wettkampf um Macht, Ruhm, Sex und Profit zu ertränken.« Thich Nhat Hanh
Es geht heute darum, aus unserem globalen Dornröschen-Schlaf zu erwachen. Denn nur wenn wir aufwachen und erkennen, dass jetzt, in diesem Augenblick, eine neue Welt sich gerade durchringt, geboren zu werden, werden wir die notwendige Motivation entwickeln, auf die Straße zu gehen und den kulturellen Wandel zu verlangen.
Was also können wir konkret unternehmen? Welche Möglichkeiten und Ansätze finden sich in unserem alltäglichen Leben? Ein guter Anfang ist gemacht, wenn wir uns innerlich mit der Notwendigkeit einer neuen kulturellen Vision auseinandersetzen. Was aber ist eine tragbare spirituelle Vision, die uns alle erreicht und uns dazu ermutigt, als achtsame Praktizierende den großen Wandel zu unterstützen? Was brauchen wir, um uns zu erheben?
Das ist der Schreibduktus eines Menschen, der Führung beansprucht. So jemand schreibt eben „Wir“ – und von der Vogel-Perspektive. Das entsteht einfach aus der Lektüre von Wilbers Texten und dem integralen Denken. Das ist Big Mind – und da kann ich nur meine Ich-Perspektive einnehmen und dir, Joachim Wetzky, sagen – wir erheben uns schon garnicht – das kannst du gerne machen – ich erhebe mich, wenn ich es für richtig halte.
Aber – an dem Zitat von Thich lässt sich natürlich auch erkennen, dass da der Thich nichts verstanden hat, was da Erwachen ist. Buddhas Erwachen ist weder individuell noch kollektiv – es ist das Erwachen des ganzen Universums. Wenn also Thich NH das gesagt haben soll – leider ist da keine Quelle angebenen – dann gilt das, was schon eine Reihe von Zen-Leuten wissen – der Mann redet Unsinn.
Nachtrag – noch die Quelle des Zitats von Wetzky: KGS-Magazin, Joachim Wetzky, Occupy Samsara, Juli 2012
Ist doch ganz einfach: Das Erwachen ist anfangslos, die Übung ist endlos.
Vor allem ist das Erwachen ein Erwachen zum Alltäglichen und nicht zum iBuddhismus! (Byung Chul Han: Philosophie des Zen-Buddhismus, Reclam)
Wer braucht Wetzel, Wilber oder Jäger?
Es gibt sinnvollere Arten, sein Geld anzulegen.
Was ist der Kern der korrekten Lehre? Der Duft von Reisbrei!
Lieber Joachim, um nur ‚ein‘ Beispiel zu nennen- was hat diese Praxisanleitung von Cohen z.b. mit Buddhismus am Hut? Das ist Neti-Neti und nicht ohne Grund hat Buddha sowas nicht gelehrt.
Ein Beitrag des Indologen Hans Gruber zum Thema iBuddhismus findet sich auf Amazon.
Ein weiterer typischer Fall: Der esoterische Buddhismus des Joachim WetzkyEdit: Text existiert an der Stelle nicht mehr.
Matthias, danke noch mal für deine Promotion. Das Buch erlebt gerade einen mächtigen Aufwind, wie ich gerade erfahren habe. Dazu trägt deine Unterstützung definitiv bei! Ich kann dich nur ermutigen auch weiterhin so Kontroverse Inhalte in den Raum zu legen!
Wie es scheint hat Amazon die Rezension entfernt – es ist halt eine Lüge, wenn man ein Buch rezensiert ohne es gelesen zu haben. Ein schriller Mensch, dieser Hans Gruber…
Joachim, aus dem Text ging eindeutig hervor, daß es um den iBuddhismus ging wie du ihn auf Facebook vertrittst und nicht um dein Buch. Der Text war rein sachlich, wenn auch deutlich kritisch deinem esoterischen Buddhismus gegenüber. Ihn als Lüge zu bezeichnen ist falsch. Daß du das tust, nach dem ihn niemand mehr einsehen kann, an sowas gewöhnt man sich bei dir allmählich. Dein Verhalten bekommt allmählich ein ziemliches „Geschmäckle„.
Matthias, nächste Woche erscheint ein Blog darüber – es gibt Screenshots der gesamten Unterhaltung. Mit Lüge ist der Umstand gemeint, dass da eine Rezension geschrieben wurde, ohne das Buch gelesen zu haben. Erst auf Nachdruck meinerseits wurde von Hans Gruber dieser Umstand einleitend in der Rezension erwähnt.
Da du allerdings ebenfalls kommentiert hast, weißt du das ja ganz genau. Warum auch immer du jetzt so tust, als habe es sich anders zugetragen.
Auf das Blog bin ich gespannt. Hoffentlich kommen wir dann auch zum eigentlichen Punkt der Debatte zurück: was ist der ‚Buddha‘ im 21. Jahrhundert?
Da du Screenshots hast, wäre es höchst angebracht, den Text von Gruber wieder zugänglich zumachen. Die ‚Debatte‘ bei dir auf Facebook läuft weiter, ohne daß Leute, die sich ein unvoreingenommenes Bild mache wollten, es sich machen könnten.
Werter Autor, wenn Ihr Buch sich verkaufen würde, wie geschnitten Brot, müssen Sie nicht so eine massive Verkaufe machen.
Lüge! Nachdruck! Screenshots!
Mann, Mann, Mann!
PS: „Und Jesus ging zum Tempel Gottes hinein und trieb heraus alle Verkäufer und Käufer im Tempel und stieß um der Wechsler Tische und die Stühle der Taubenkrämer und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: „Mein Haus soll ein Bethaus heißen“; ihr aber habt eine Mördergrube daraus gemacht.“
Matthäus 21, 12-13
Axel, man braucht schon ein wenig feineres Gespür um den ironischen Humor in meinen Wortem zu bemerken. Das ist übrigens auch der Grund warum ich immer noch hier bin – ich mag Matthias Humor einfach sehr, da sind wir uns ein wenig ähnlich.
Denn was den Verkauf angeht: es gibt wohl keinen einzigen buddhistischen Autor (außer Ole vieleicht) der auch nur annähernd seine Sxhreibkosten wieder herein bekommen würde.
Aber ein schönes Bibel Zitat hast du da heraus gekramt, werd ich mal in einem facebool Post verwenden…
„…zur persönlichen Weiterentwicklung“
„…das individuelle Erwachen. Nun brauchen wir ein kollektives Erwachen “
Dann geht es noch um die Verschlimmbesserung dieser Welt.
Und um Evolution.
Und dann fragt man sich irgendwann: Wozu das Etikett Buddhismus? Gibt es irgend welche Berührungspunkte?
Die DBU hat ja schon immer ein feines Gespür gehabt auf trends zu setzen, die von meist aus meiner Sicht inakzeptablen Lehrern angeführt werden (z.B. TNH, Sogyal Rinpoche). Insofern ist das kein Maßstab. Das Netzwerk Achtsame Wirtschaft ist ja auf dem selben Trip wie iiiiiiiBuddhismus, klar finden sie ihn toll.
Hans Gruber als schrill zu bezeichnen, geht nun gar nicht. Sein Kursbuch Vipassana ist leider vergriffen, etwas vom Besseren.
Hier seine Homepage http://www.buddha-heute.de/index.htm
Ich bin definitiv falsch an einem Ort, an dem Thich Nhat Hanh verunglimpft wird, Hans Gruber bezeichnet ihn übrigens ehrfürchtig als „Meister“, genau wie den Dalai Lama… Was nun?
Was nun? Ganz einfach, wir führen eine Unterscheidung ein. Es gibt Beispiele: Menschen die für andere Menschen etwas wichtiges ausdrücken. Und es gibt Stars. Das sind die, die man ruhig verunglimpfen darf.
Je größer der Abstand zum anderen, um so einfacher kommt eine Idealisierung zustande – das trifft besonders auf Idole zu, zu denen eben auch TNH und der DL gehören – sie werden ja nur durch das Medium der persönlichen Wünsche gesehen – . Wobei gerade Tibet und Vietnam für die Verdrängung des Kolonialismus stehen – wir haben dasselbe bei der Verklärung der indigenen Kulturen – .Was Hans Gruber da hinein legt – ist seine Sache – aber einen anderen Menschen als Meister zu bezeichnen ist einfach kindisch, vor allem wenn man mit ihm nicht zusammen lebt. TNH und DL spielen einfach eine Rolle in einem Spektakel, sowie der Papst und der Präsident der USA.
Ein interessanter Gesichtspunkt Aiko. Es würde sich meines Erachtens lohnen die Lehrer-Schüler Beziehung im Westen einmal genauer zu untersuchen. Viele Praktizierende nennen sich ja Schüler von diesem oder jenem Lehrer und haben vielleicht einmal um Jahr Kontakt zu ihm…
Die unterscheidung von Matthias ist schwierig. Sagen wir mal so (mal an nem außerbuddh. Beispiel, um niemand zu nahe zu treten), auch Ron L. Hubbard hat für viele Scientologen wichtiges ausgedrückt. Trotzdem finde ich, das man ihn kritisieren darf.
Ansonsten ist ein Teil der Kritik an ihhBuddhismus auch Kritik an TNH und an Ansätzen des engagierten Buddhismus.
Ihn als Meister zu benennen, hat was interessantes, weil einer der kritikpunkte an ihn ja ist, das er eben kein Nachfolger eines Lehrers ist(Und das meint ja u.a. auch Meister im Zen – ob diese Lehrerzentriertheit nicht auch ein alter Zopf ist, ist dann noch eine andere frage. Sie betrifft ja auch nur einige Richtungen des Buddhismus. Ich als Shin hab da gut Reden). Aber wir müssen das ja hier nicht wiederkäuen. Kann man ja alles unter http://www.haus-lueginsland.de/de/pdf/im_buddhistischen_rotlichtmilieu.pdf oder bei Karmapa Guido Keller oder an vielen anderen Stellen nachlesen. Es gibt sogar Kritiker aus den kreisen der DBU: Franz-Johannes Litsch spach von „einer immer stärkere Tendenz zu pseudoharmonischem Sektierertum, zu kritikloser Schönfärberei und realitätsferner Selbstüberschätzung.“
Es hat sich jetzt eine Menge an Informationen und Themen in Form von Links und Stichwörtern in diesem Thread angesammelt. Vielen Dank an alle Beteiligten. Ich werde mir alles in Ruhe durchsehen.
Nur ganz kurz zum Stichwort „Pseudoharmonie“ das Jinen bringt. Das ist einer der für mich offensichtlichsten Problempunkte des X-Buddhismus (um bei diesem Begriff zu bleiben). Die „rechte Rede“ wird immer wieder als Vorwand benutzt um Differenz und Kritik totzuschlagen und oft genug ist sie einfach Heuchelei. Dieser Zug der „repressiven Toleranz“ hat eine Geschichte in der deutschen Esoterik seit den 70er Jahren und ist im Prinzip eine Reinkarnation totalitären Denkens in der Esoterik bzw. im Buddhismus. Bei den Sannyasins wurde man gerne des „mind fuckings“ bezichtigt, wenn man es wagte zu differenzieren und vor allem, wenn sie kein Argument mehr hatten. Nichts anderes ist die Mahnung rechte Rede zu führen, die X-Buddhisten allemal schnell über die Lippen kommt, wenn es im Diskurs mal brenzlig wird. Hinter dieser „rechten Rede“ können sich allerdings Abgründen verstecken. Sie wird dann zum verschworenen Verschweigen von Unrecht und Kriminalität. Die vielen Skandale um Sex im Ornat, die zum Teil jahrzehntelang von der Sangha mit getragen werden, sprechen eine klare Sprache (vgl. z.B. Eido Shimano-Affaire in den USA).
Wenn ein X-Buddhist also rechte Rede anmahnt, sollte man aufmerksam werden und erst recht weiter fragen.
Bei der Gelegenheit eine Frage an Joachim: ich bin auf iBuddhismus in Facebook geblockt, d.h. ich kann dort nicht kommentieren. Warum eigentlich nicht? Ist dir meine Rede nicht recht genug? Und findest du es nicht etwas eigenartig, mir eine Teilnahme an dortigen Diskussionen zu verunmöglichen, während du hier selbstverständlich dein Recht auf freie und rechte Rede ausübst?
Wie auch immer. Hans Gruber hat nun ebenfalls ein Stellungnahme zum Leitartikel von Joachim Wetzky in Buddhismus aktuell geschrieben. Sie ist auf seinem Blog erschienen. Hans Gruber spricht dort das Thema „Rechte Rede“ u.a. auch an.
Man darf nun gespannt sein auf Joachims angekündigten Blogartikel nächste Woche.
Eine Rezension über Joachim Wetzkys Buch „iBuddhismus“ hat Hans Gruber ebenfalls angekündigt.
Da Hans Gruber nun einen sehr klaren und differenzierten Beitrag über meinem Leitartikel in der Buddhismus aktuell geschrieben hat, ist zum einen mein Blogpost hinfällig. Zum anderen werde ich in Zukunft auf der Seite von Hans Gruber Stellungen beziehen, da die dort Anwesenden ohne giftige Bemerkungen auskommen und rein sachlich diskutieren, was ich als sehr hochwertig empfinde.
Ich werde also hier nicht mehr anzutreffen sein, wünsche aber denUnbuddhisten eine frohe Schaffensphase. Dank euch allen.
Joachim. In der Diskussion bei Hans Gruber kneifst du genauso wie hier. Das liegt an nichts anderem, als daran, daß du einfach nichts zu sagen hast. Hinter der Verpackung iBuddhismus verbirgt sich nichts als ein Haufen heisse Luft.
Bezeichnend ist allerdings, daß du das Nachtreten nicht lassen kannst. Was soll z.B. dieser Tweet gestern an mich:
„@DerUnbuddhist Danke für die Unterstützung Und hier der Artikel, über den gerade die #buddhistische Szene diskutiert http://www.buddhismus-aktuell.de/heftaktuell_probe.pdf …
Als ob nicht alle Beteiligten wüssten, wo dein ‚Leitartikel‘ zu finden wäre.
Ansonsten, wo wird denn sonst noch diskutiert ausser bei Hans und hier?
Was du tatsächlich mitteilst, ist doch wovon du träumst: Dass die buddhistische Szene in Deutschland endlich erkennt welch großartige neue Führerpersönlichkeit ihr da mit Joachim Wetzki erwächst. Ich, Joachim der Erste, werde den deutschen Buddhismus einen und zu einer unglaublichen Blüte führen. Ich werde in die Analen des universalen Buddhismus eingehen als der große Erwecker des Deutschen Buddhismus. Dass wir dabei einige derjenigen der rechten Rede nicht fähigen (mund)tot machen mussten, schadet weder ihnen noch der Sache. Letztere bedient sich ja immer geschickter Mittel und erstere haben so Gelegenheit in einer neuen Wiedergeburt ihr ungutes Karma abzubauen. Diejenigen aber die da immer reden nach meinem Mund werden sein auf immer mit mir. Amen.
Matthias. Der Grund warum ich hier nicht diskutiere liegt daran, dass ich deinen Blog und deine Position als nicht relevant für die Entwicklung eines westlichen Buddhismus erachte – und ich es ehrlich gesagt für reine Zeitverschwendung halte mich damit auseinanderzusetzen. Es gibt soviele schräge Gestalten im Internet, wenn ich mich mit jedem von ihnen auseinandersetzen würde, käme ich zu nichts anderes mehr…
Auf Twitter habe ich geantwortet, weil du dort auch deine Tiraden vom Stapel gelassen hast.
Ich kann verstehen, dass du darunter leidest, dass ich dich auf Facebook gesperrt habe und du deswegen auf Buddhaland, auf Twitter, auf Amazon, in persönlichen Nachrichten und so weiter erzählen musst, wie schrecklich das ist, was ich da machen.
Aber seien wir jetzt bitte einmal ehrlich: Du bist einfach nur gekränkt Matthias. Ein Beispiel lieferst du selbst auf Buddhaland. Dort jammerst du, dass ich deine Seite Kritikos & Bodhi nicht in der Buddhismus aktuell vorgestellt habe, weil er ja so wichtig ist:
„Warum wird sie von Wetzki nicht erwähnt? Die Site ist extra als Gemeinschaftsprojekt angelegt. So ein Blog böte ein 1a-Medium um Information neutral darzustellen, zu bündeln und allgemein verfügbar zu machen.“
Die Antwort warum deine Seite nicht in die Buddhismus aktuell kommt, liefert dann auch gleich ein Forensteilnehmer: „Da sind keine neutralen, sachlichen Informationen drin zum sg. Buddh im 21. Jhd. Deswegen.“
Genau das ist dein Problem Matthias: Du bist weder sachlich, noch neutral, noch hast du was zu sagen über einen Buddhismus im 21. Jahrhundert.
Wenn man sich mal dein Geschreibe im Buddhaland ansieht, dann fragt man sich wirklich (so wie es dort auch einige Forenteilnehmer machen), warum du so wenige sachliche Argumente aufbringst, stattdessen mit Schaum vor dem Mund lediglich gegen irgendwas wetterst.
Ein anderer Fori kommt dabei ganz konkret auf dem Punkt, was eigentlich Sache ist bei dem Matthias Steingass:
„Das ist wie mit Kommentaren unter Presse-Artikeln. Meist läuft es auf negativ gefärbtes Abarbeiten und Zereißen hinaus, auf die Lust an Selbstdarstellung und Selbsterhöhung. Der inhaltliche, sachliche Bezug muß bei diesen narzistischen Impulsen zwangsläufig vom Tisch fallen.“
Der Narzissmus des Matthias Steingass findet auch seinen Ausdruck in Sätzen wie „Joachim Wetzki verweigert sich einer Diskussion“. Damit nimmst du dich ja unheimlich wichtig. Denn warum sollte ich überhaupt mit dir diskutieren Auf einem so leeren und öden Blog wie den hier? Den auch sowieso niemand liest.
Es ist ja einfach so, dass du dich hier zum Opfer stilisierst. Der machtlose Matthias Steingass, der mundtot gemacht wird. (Es gibt übrigens neben dir nur 3 weitere die ich auf Facebook wegen ungebührlichen Verhaltens sperren musste).
Deutlich wird dies in deinen Projektionen, die du nun überall im Netz loslässt. Irgendwie scheinst du besessen von mir zu sein. Das kann ich verstehen – als Psychologe. Und auch dein Leiden dahinter sehen. Aber so richtig erwachsen und männlich finde ich dein Verhalten dennoch nicht.
Ansonsten bin ich dir wirklich dankbar für deine Promotion meiner Arbeit. Ich habe viele Nachrichten und Anfragen in den letzten Tagen gekommen, die nur durch deinen virtuellen Wind entstanden sind.
Schade finde ich es, dass sich unsere Verbindung so entwickelt, da ich mir durchaus eine nähere Verbindung hätte vorstellen können. So wollte ich durchaus deinen Blog in einer der nächsten Ausgaben der Buddhismus aktuell vorstellen – das passiert jetzt natürlich nicht mehr.
P.S. Da du ja Hans Gruber zumindest schätzt, ist es vielleicht interessant, was er zu meinem Ansatz zu sagen hat. Er schreibt:
„Auch wenn ich hier direkter bin, schätze ich Dich und die Kommunikation mit Dir!
Denn Du hast ein “engagiertes” Verständnis vom Buddhismus (Stichwort “Occupy Samsara”) und trittst in Kommunkation mit einer breiteren Öffentlichkeit (etwa auf Deiner Facebook-Seite “iBuddhismus”).“
Das ist dann doch schon ein differenzierteres Verständnis von meiner Arbeit als dein hemmungsloses Herumgestochere im virtuellen Raum.
Hallo Joachim,
wie immer hast du vergessen die einzige Frage die ich tatsächlich gestellt hatte zu beantworten:
Wo bitte diskutiert „die buddhistische Szene“ deinen ‚Leitartikel‘ ausser bei Hans Gruber und hier?
Ansonsten, bitte sei vorsichtig sein mit dem „was du verstehst – als Psychologe“. Nicht daß du was hinschreibst, was dir vielleicht mal leid täte, wenn du wirklich einen psychologischen Blick entwickelst.
Zu guter letzt die Geschichte mit der Erwähnung. Das ist ja nun ein alter Hut. Du hattest mir schon am 1.10.12 geschrieben:
eigentlich wollte ich deinen blog in der nächsten buddhismus aktuell erwähnen, da er sehr innovative beiträge bringt, wie ich finde. durch deinen abfälligen kommentar auf iBuddhismus jedoch sehe ich von dieser sache ab.
Jetzt also noch mal das Selbe? Hab ich da was verpasst?
————–
Lieber Joachim, um mal etwas wichtiges klar zu stellen. Es geht hier nicht darum dich persönlich ‚fertig zu machen‘. Es geht hier darum, daß du mit dem iBuddhismus, mit deiner Aktivität auf deinem Blog und in Facebook und mit deinem Buch öffentlich Stellung beziehst. Zuletzt tust das eben auch mit deinem Artikel in Buddhismus aktuell. Du bezeichnest dein Buch sogar als „Handbuch für Buddhistische Revolutionäre“. Du beziehst öffentlich Stellung und du musst akzeptieren, daß man entsprechend auf dich reagiert.
Meine Glosse #01 ist eine scharfe Kritik an deiner Arbeit. Aber ich bitte darum, nachzulesen an welcher Stelle ich etwa deine Person angreife?! Um die geht es nämlich nicht. Die Glosse und die polemische Kritik sind uralte Mittel der Auseinandersetzung – einer Auseinandersetzung die, so wie ich das sehe, genauso wie Konfickte des Buddhismus, einige Kreise zieht. Damit hat sie ihre Wirkung schon erzielt.
Meine Glosse unterscheidet sich daher ganz wesentlich von einem ad hominem wie deinem Beitrag oben. Deine Befindlichkeiten interessieren mich nicht – ausser in dem Sinne, daß ich sehr gut nachvollziehen kann, wenn du diese ganze Angelegenheit zum kotzen findest. Aber hier geht es um eine öffentliche Diskussion, für die du selbst auch verantwortlich bist. Ich würde an deiner Stelle in die Offensive gehen und meine Position verteidigen anstatt immer zuerst nach einem Konsens zu suchen. Der kommt zum Schluss… wenn er kommt.
Ich kann selbst auch Punkte bei dir finden die ich mittrage. Deine Sorge um die Schöpfung, um das mal so zu nennen, kann ich sehr gut verstehen und ich finde in manchen Punkten deine Haltung sehr respektabel. Nur, ich habe definitiv eine andere Meinung, was die Lösungsmöglichkeiten angeht. Wenn du von Revolution sprichst, dann musst du akzeptieren, daß solche unterschiedlichen Meinungen aufeinander prallen und daß sich niemand aufzwingen lässt, wie er/sie zu reden hätte.
Ich kenne dein Buch nicht, ich werde es wohl auch kaum lesen, ich würde dir aber raten, diese Debatte, hier, bei Hans Gruber, im Buddhaland mit den Argumenten zu bestreiten, die du ja sicherlich in dem Buch niedergelegt hast. Das würde der eigentlichen Sache sehr helfen, der Debatte die du ja auch selbst anstrebst, mehr Gehör zu verschaffen. In der Hinsicht bin ich der Meinung, daß alles gut ist was im deutschsprachigen Raum zu mehr Diskussion im und über den Buddhismus führt. Denn alles ist besser als dieser Mief von Selbstgerechtigkeit, den das alles umweht.
Also nimm dir Zeit, schreib eine ordentliche Replik auf diese Debatte und lass so die Dinge sich entwickeln.
Und sag deinem Verlag, daß sie Hans ein Rezensionsexemplar schicken.
Nun, wie heißt es so schön bei Hans Georg Gadamer: „Ein Dialog setzt die Haltung voraus, dass der Andere möglicherweise recht hat.“ Diese innere Haltung finde ich hier leider nicht. Statt beispielsweise das Buch zu lesen, kritisierst du einen einzelnen Artikel und ein paar Facebook-Post. Du wirst verstehen, dass ich auf diese oberflächliche Haltung mich nicht näher einlasse.
Lies das Buch, Matthias, schreibe dann eine Kritik und ich werde darauf antworten.
Und um einmal die Oberflächlichkeit deiner Kritik zu verdeutlichen. In Glosse 01 kritisierst du den Artikel „Occupy Samsara“. Doch an welcher Stelle genau befindet sich eine scharfe Kritik zu dem Artikel? Stattdessen verrennst du dich in Allgemeinsätze, die nichts mit dem Artikel zu tun haben. Beispiele:
„So finden wir im iBuddhismus, vertreten passender Weise hauptsächlich auf Facebook, das mit seinem Like-Button auch nichts anderes mehr zulässt als ein kritikloses Ich-fress’-alles, ein kunterbuntes Durcheinander das von A wie Astrologie bis Z wie Zen alles in einem großen Eintopf zusammen kocht.“ Wo steht das im Artikel?
„Oberstes Gesetzt ist dabei der Konsens. Alles muss sich in den Konsens fügen. Disput, Kritik, Auseinandersetzung, das Andere, Dialektik gar, sind diesem Like-Button-Buddhismus verboten. Hier sind die einfachen Lösungen gefragt, und das heisst: eindampfen!“ Wo steht das im Artikel?
„Alles wird irgendwie gleich, und in dem Versuch hierarchisches Denken zu transzendieren darf jeder alles denken – egal wie bescheuert es ist.“ Wo steht das im Artikel? Beispiele?
Deine Kritik ist leider so substanzlos, dass sich überhaupt keine Möglichkeit findet, in irgendeiner Weise darauf zu reagieren. Darum kann ich dir wirklich nur raten: Wenn du so heftig auf iBuddhismus reagieren möchtest – dann eigne dir doch bitte auch den Inhalt des iBuddhismus an. Lies das Buch – oder wenn dir das zuviel Mühe bereitet, dann kritisiere wenigstens klar und deutlich – und vor allem wirklich auf den Artikel bezogen.
Denn all die anderen Punkte: „Scharlatan“, „Hohepriester“, „charismatischer Führer“, „Erwachter“, sind deine ganz subjektiven Wahrnehmungen, die sich NICHT aus dem Artikel ableiten lassen. Du entziehst dich damit deiner Verantwortung als Kritiker, indem du nicht präzise aufzeigen kannst, auf welchen Textquellen deine Kritik beruht. Und genau darum entziehe ich mich auch keiner Diskussion, sondern verweise darauf, dass du bislang noch keine anständige Kritik zustande gebracht hast.
Schau dir doch mal den Stil von Hans Gruber an. Diese Kritiken haben Hand und Fuß und gründen nicht auf Stimmungen und Gefühle, sondern handfesten Beweisen.
Joachim, ein ums andere mal redest du dich raus. Erst ist es die Tonart hier die dir nicht passt, dann hast du wegen deiner Familie keine Zeit auf Hans ausführlich zu antworten, jetzt ist es eine „fehlende innere Haltung“, wegen der du nicht in den Diskurs gehst.
Aber bitte, lass mir ein Rezensionsexemplar schicken und du bekommst eine Besprechung (sogar unter der polemikfreien Rubrik „Rezension“). In der Zwischenzeit darf ich dich bitten, dich etwas mit dem vertraut zu machen, was du unter der Rubrik „Dogma“ findest. Das wird nötig sein, um meine Perspektive zu verstehen.
Was den anderen Punkt angeht den du noch anführst: Du vergisst, daß ich extra die Rubrik Glosse eingeführt habe. Du soltest dir bewusst machen was eine Glosse ist. Sie ist keine Kritik im Sinne einer Rezension. Aber um es ganz offen zu sagen: ich habe es einmal unternommen Buddhismus akuell ausführlich in einem Essay zu kritisieren, ein Fazit dabei war, daß diese Form des deutschen Buddhismus die Zeit nicht wert ist, die man in ihn investiert. Deshalb gibt es dazu tatsächlich nur die Glosse.
Ansonsten hätte ich z.B. noch das unsägliche Geschreibsel von Manfred Folkers detailliert in Augenschein nehmen müssen. Dazu ist mir meine Zeit zu schade. Wenn du dir die Mühe gemacht hättest mal meine Sachen so zu lesen wie du jetzt forderst, daß ich deine lese, dann wüsstest du auch wieso das so ist.
Was das Thema Facebook angeht, so ist auch dies eine Anmerkung die nur verständlich wird, wenn man sich über einen anderen Diskurs bewusst ist. Denjenigen darüber, wie Phänomene wie Facebook unsere Kultur unsere Interaktionen und unserer Persönlichkeiten beeinflussen. Ein Thema das dich eigentlich sehr interessieren müsste. Der Like-Button und die Rechte Rede.
Was die Punkte “Scharlatan”, “Hohepriester”, “charismatischer Führer”, “Erwachter” angeht. Hier wird erneut deine rhetorische Strategie der Verwirrung deutlich. Diese Begriffe beziehen sich nicht auf Die Glosse #01 sondern auf den Text der in diesem Thread oben steht, Addendum zum iBuddhismus. Hier geht es um die Funktionsweise der Charismatischen Persönlichkeit.
Das ist witzig: Du erwartest, dass ich mich in deinen Standpunkt einlese, bist aber nicht bereit dasselbe zu tun, indem du dir ein Buch besorgst. Rezensionsexemplare gibt es übrigens keine mehr.
Fazit: Weder du noch ich kümmern uns sonderlich darum, was der andere schreibst. Das ist interessant. Es wird also dabei bleiben. Du wirst keine inhaltliche Kritik bringen, sondern nur beliebig-polemische, die ja in ihrer Form nicht kritisierbar ist, da sie zu unkonkret ist. Eigentlich eine ganz coole Position: Man zetert über andere, ohne inhaltlich auf sie eingehen zu müssen (huch, das ist ja eine Glosse).
Wie gesagt: Solange du keine konkreten Kritiken bringst (Zitate), solange kann es auch keine Debatte geben. Sobald deine Kritiken auf dem Tisch sind, antworte ich. Bist du dazu bereit?
Was die Punkte “Scharlatan”, “Hohepriester”, “charismatischer Führer”, “Erwachter” angeht.
Solange man nicht nachhaltig (an Textstellen wohlgemerkt!) nachweisen kann, was damit gemeint ist, entziehst du dich deiner Verantwortung als Kritiker, indem du wahllos und nicht nachvollziehbar Dinge in den Raum wirfst. Denn das ist der Punkt: Wenn du dich konkret auf den Text beziehen müsstest, würde dir ganz schnell die Puste ausgehen.
Joachim, das nimmt jetzt die Qualität einer Buddhalanddiskussion an.
Der Begriff „Charismatischer Führer“ bezieht sich im Text oben auf eine ganz konkreten Text von dir. Der Bezug ist also da. Auch ist der Text oben ganz und gar nicht polemisch sondern er versucht, in aller Kürze, Hinweise zu geben auf eine bestimmte Thematik. Es geht in dem Text oben auch gar nicht mehr um deinen Artikel im Buddhismus aktuell, schon bemerkt?
Und ja, ich bleibe dabei: du etablierst dich als das was Max Weber einen „charismatischen Führer“ nennt. Ken Wilber ist auch einer. Dein Freund Sebastian Gombrich ebenfalls. Mit den Mitteln Webers und auch denen des erwähnten Pascal Boyers, sowie auch denen des hier ebenfalls wichtigen Françoise Laruelles werdet ihr gründlich dekonstruiert.
Für eure Esoterikfreunde tut das nichts zur Sache. Aber für andere, denen an etwas mehr Durchblick gelegen ist.
Was deine Herausforderung angeht:
Sobald deine Kritiken auf dem Tisch sind, antworte ich. Bist du dazu bereit?
Abgelehnt. Ich habe eure Diplomarbeit überflogen, die Leseprobe deines Buchs gelesen, ich kenne deinen Stil auf Facebook und auf deinem Blog, ich kenne deinen Diskussionsstil und ich muss sagen: irgendwann reicht’s dann auch.
Also weiterhin Polemik auf der Grundlage von Gefühlen und Vorbehalten. Dachte ich mir es doch. Nichtmal den Artikel aus der Buddhismus aktuell magst und kannst du ordentlich rezensieren, geschweige denn eine gelungene Kritik erstellen.
Es bleibt also bei weiterem, inhaltsleeren unbuddhistischen Gerede. (In das man hin und wieder einen ebenso nichts sagenden wie hochtrabenden Satz wie: „Mit den Mitteln Webers und auch denen des erwähnten Pascal Boyers, sowie auch denen des hier ebenfalls wichtigen Françoise Laruelles werdet ihr gründlich dekonstruiert.“ einfügt, um zu verbergen wie substanzlos der Unbuddhist doch ist.
Oberflächliches Überfliegen einer Leseprobe macht anscheinend mehr Spaß, bzw. scheint deinen gedanklichen Kapazitäten mehr zu entsprechen. Da muss man sich schon fragen, wer hier der Scharlatan ist.
Joachim, du als geistiger Führer solltest lernen dich auf keinerlei Auseinandersetzung, Diskussion oder Interview einzulassen, bei denen du Gefahr läufst mit kritischen Fragen konfrontiert zu werden. Alle Esoterik- und Buddhismuspopstars machen das vor. Nydahl, Sogyal, HHDL, Thurman, all die ganzen hippen Buddha-Amis, dein Thay – alle machen es vor. Das wäre vielleicht die beste Lösung für dich.
Es wäre besser, weil deine Taktik der Diffamation dein Projekt auch von der Seite deiner Persönlichkeit her desavouiert. Ein Chefbodhisattva der offensichtlich nicht in der Lage ist die Argumente im Eingangstext dieses Threads zu lesen und sich stattdessen in Beleidigungen verzettelt, wirkt neben einem eh schon inhaltsarmen und jenseitsorientierten Projekt nicht sehr überzeugend.
Jenseitsorientriert aber bist du allemal. Deine ganze ‚Philosophie‘ baut auf einen immer schon da seienden Weltenplan (Wilber). Eine Geschichtsauffassung über die sich nicht erst Nietzsche scheckig gelacht hätte – der aber dann erst recht.
Jenseitsorientiert ist auch dein Quatsch von „überirdischen, transzendenten Bodhisattvas“, den du zu Anfang in deinem Buch verbreitest. Aber natürlich darf sich jeder darunter vorstellen was er will: „Je nach unserer individuellen Perspektive neigen wir dazu, diese Wesenheiten als real existierende Phänomene, als Ausdruck unserer höchsten Qualitäten oder als besondere Energieformen zu verstehen.“ Klaro. Wie wäre es zur Alternative mit Peter Pan? Für den gälte das doch auch, oder?
Wüsstest du, um was es hier geht, wüsstest du auch, daß ich an derartigen Transzendenzen kein Interesse habe.
Dein Zitat ist aber auch in anderer Hinsicht ein typischer Ausdruck. Es ist typische x-buddhistische Bauchrednerei, die im Prinzip gar nichts sagt. Oder was sind „höchste Qualitäten“? Oder „besondere Energieformen“? Und wer stellt denn fest, was höchste Qualitäten sind?
Diese Bauchrednerei betreibst du die ganze Zeit auf Facebook.
Diese zwei Punkte wären schon zwei wesentliche Kritikpunkte. Die Wilber’sche Teleologie und das hohepriesterliche Bauchreden. Ein dritter wäre das Thema des Textes oben, charismatische Führung.
Die Bauchrednerei, also das inhaltsleere aber hochheilig daher kommende Heiligkeitsgefasel, dient dem charismatischen Führer dazu, sich als besonders erwählte Figur darzustellen. Diese, und nur diese, ist dann in der Lage den teleologischen Weltenplan nach dem sich die Entwicklung der Menschheit abspielt, darzustellen. Und nur diese Person entscheidet, wer akzeptabel ist und wer nicht.
Diese drei Punkte zusammen führen zusammen zu einem autokratischen und damit potentiell diktatorischen Gesellschaftsmodell. Auf jeden Fall aber zu einem antidemokratischen. Im Verhalten Wilbers und im devoten Verhalten seiner Gefolgsleute findet man dies klar ausgedrückt.
Die Teleologie, den Hohepriester und die Bauchrednerei findet man bei dir leicht auch ohne dein Buch.
Mein primäres Interesse in der Glosse #01 bestand darin die Substanzlosigkeit von Buddhismus aktuell zu verdeutlichen. Es ging nicht um dich Joachim, sondern darum, daß die DBU nichts zu bieten hat. Dein iBuddhismus und dein Occupy Samsara waren nur in so fern von Bedeutung, als sie diese Substanzlosigkeit anzeigen. Dein Buch stand und steht nicht zur Debatte und der iBuddhismus interessiert mich nicht.
Die Wilbersche Theologie und das Spiral Dynamics Modell, auf dem der Artikel basiert, bauen auf hunderten von wissenschaftlichen Untersuchungen und der Entwicklungspsychologie auf. Da du dich – natürlich – nicht auseinandergesetzt hast (du überfliegst ja nur oberflächlich die Inhalte), ist dir das nicht bekannt.
Über die transzendente Qualität der Bodhisattvas lässt sich streiten. Aber es ist eben auch dein geistiges Niveau, Buddha mit Peter Pan zu vergleichen.
Wenn du mich mit Thich Nhat Hanh und Dalai Lama vergleichst, ist das natürlich sehr schmeichelhaft. Gerne gebe ich zu, mich ebenfalls auf diesem Niveau zu befinden.
Es ist wiederum sehr schade, dass du dich nicht konkret auf Inhalte beziehst. Denn nur mit dieser nebelhaft anmutenden Sprache kann es dir gelingen, diesen absurden Vergleich zwischen THich Nhat Hanh und einer Diktatur herzustellen. Ist das wirklich alles, was du an konkreter Analyse aufzuweisen hast?
„Du strengst dich an, um Satori für dich selbst zu erreichen? Das ist so, als wolltest du dir einen Ring durch die Nase ziehen:“ Kodo Sawaki
Ich verstehe eigentlich die ganze Diskussion nicht. Es war schon immer so, dass Leute versucht haben, mit Religion, so auch mit dem Buddhismus oder Esoterik Geld zu machen. Dazu gehört eine gewisse Skrupellosigkeit.
Aber die bösen Buben gab es schon immmer und wird es auch immer geben. Sie bringen viel Leiden, ok. Aber letztlich gleicht sich Gut und Böse immer aus.
Akzeptieren wir doch die Dinge ganz einfach, wie sie sind.
Nur die Namen ändern sich. das ist doch langweilig.
Ich halte die Diskussion mit Herrn Wetzky, auch im Sinne einer Aufklärung, für völlig sinnlos. Vertanene Zeit.
Es geht ums Loslassen.
Zusatz: Da sage ich gerne mit HHDL: Fuck it!
Dem stimme ich vorbehaltlos zu, Axel! (Mal abgesehen davon, dass ich bislang noch keinen Cent mit dem Buddhismus verdient habe).
Die Diskussion ist tatsächlich vollkommen sinnlos.
Axel, „akzeptieren wir doch die Dinge ganz einfach, wie sie sind,“ sagst du u.a. Warum sollten wir das wohl tun?
Axel ich möchte nicht andauernd unhöflich werden, aber ich muss sagen, wenn du hier ein bisschen lesen würdest, wüsstest du, daß man hier für derartige Spruchweisheiten den Hunden zum Fraß vorgeworfen wird.
Und auch das hier ist nicht erwünscht: „Es geht um loslassen.“ Auf Loslassen steht hier auch die Todesstrafe.
Ausserdem: HHDL sagt in dem Video „forget“, nicht „fuck it“. Aber ich bin sicher eine ganze Generation HHDL-Gläubiger wird noch ihren Enkeln erzählen wie lustig der Meister immer war und das er ganz in der Sprache der Menschen zu ihnen geredet hat.
Joachim: So so, die Diskussion ist sinnlos. Und trotzdem verbringst du gestern den halben Sonntag hier, anstatt bei Hans Gruber auf dessen Repliken ordentliche Antworten zu geben.
Sehr gut gemerkt hast du aber das: Peter Pan und Buddha sind prinzipiell austauschbar. Da hast du jetzt mal was verstanden von mir.
Übrigens: Ich schrieb von „Teleologie“ nicht von „Theologie“.
Wer wirklich Interesse an einem inhaltlichen Austausch hat, besucht einfach den Blog des X-Buddhisten Hans Gruber. Dort wird man keine Sprüche hören wie „wenn du hier ein bisschen lesen würdest, wüsstest du, daß man hier für derartige Spruchweisheiten den Hunden zum Fraß vorgeworfen wird.“
Bei Herrn Gruber hab ich nur so den Eindruck, daß er auch noch nicht den Schwachsinn eines engagierten Buddhismus durchschaut hat (was ja nichts mehr ist als ein buddh. angestrichenes Christentum ist) und nicht mal den Widerspruch engagierter Buddhismus und fakebook durchschaut (einerseits ist doch ein Großteil des web 2.0 nur fake, und fakebook passt einfach nicht zu nem engagierten Buddhismus – dann müsste man schon konsequent sein und freie Programme wie Diaspora benutzen, anstatt sich in den Hals der Monopole fakebook & Co. zu begeben, dann hätte man wenigstens innerhalb der eigenen Konzepte noch ein wenig Folgerichtigkeit – Andererseits – vielleicht passen ja fakebook und Fakebuddhismus auch gut zusammen).
Was ich am Unbuddhisten nicht so ganz versteh – du tust manchmal so, als bräuchte man den westlichen „Buddhismus“ einen Todesstoß zu geben, ich denke, wieso etwas tun, daß sich selbst zerlegen wird. Und manche brauchen halt Wohlfühlgruppen, manche halt die Illusion einer besseren Welt. Ob die sich dann buddhistisch oder klingonisch oder Achtsamkeits- oder Burkas für alle nennen, ist denk ich ohne Belang.
Ob man überhaupt von Buddhismus reden sollte, ist ne andere Frage. (meiner Meinung nach geht es aber bei den meisten Ansätzen eher um Selbstverbesserungs- und Weltverbesserungsansätze, ein „Ereignisse tragen sich zu, Taten werden getan, doch es gibt kein Individuum, das taten verrichtet.“ ist ihnen ja total fremd, ebenso ein zyklisches Denken, wie es im asiatischen Buddhismus gang und gäbe ist)
Es ist sicher sinnvoll, die Unlogik hinter den neuen Bewegungen aufzuzeigen und eine Dekonstruktion des Buddhismus vorzulegen (so ähnlich wie das, wie das, was Wolinsky für Hinduismus und Advaita geleistet hat),mehr braucht es meiner Meinung nach nicht. (Das beinhaltet meiner meinung nach auch mal zu schaun, wie wissenschaftlich und modern der Buddhismus wirklich ist, zu zeigen, wo er weit hinter dem 21. jJhrhundert (auch was Demokratie und Gleichberechtigung betrifft, viele Oberhäupter werden ja nichtmal gewählt, da ist ja der Vatikan noch ein Hort des Fortschritts, es gibt immer noch mehr Regeln für Nonnen wie für Mönche – Naja, eigentlich überhaupt monastische Ansätze im 21. Jahrhundert? Ist schon komisch. Selbst in der Nicht-Ich-Analyse hat die Wissenschaft den Buddhismus ja längst überflügelt, der meist doch noch an der Idee eines autonomen Ichs festhalten will).
Zum Achtsamkeitsansatz empfehle ich http://hinsetzen.blogspot.de/2008/12/mindfulness-schmindfulness-25052008_2346.html zu lesen. ;-)
Hallo Jinen, du sprichst ein paar wichtige Punkte an.
Fakebook und der Fakebuddhismus. Guter Slogan! Ich hatte Facebook und auch das „i“ in iBuddhismus nicht gross angesprochen, weil es den Rahmen der Glosse gesprengt hätte. Aber ich bin deiner Meinung, Facebook und eine kritische Haltung gegenüber Entwicklungen in unserer Gesellschaft geht nicht zusammen. Nicht jedenfalls, wenn man ausschließlich Facebook für seine Aktivitäten nutzt und man sich auch noch „Facebookaktivist“ nennt wie das Joachim Wetzky tut.
Das „i“ in iBuddhismus passt da gut rein. Es steht ja nicht nur für „integral“ als Alleinstellungsmerkmal, also als verkaufsfördernd, sondern es reitet natürlich mit auf dem von Apple initiierten Hype um deren Produkte. Es geht da um einen Transaktion: Ich anerkenne das „i“ als hippe Klamotte, gebe dem Produzenten also Anerkennung für sein Produkt und erhalte im Gegenzug ein Identitätsmerkmal das mich als besonders herausstellt. Das passt ziemlich gut in eine Facebookwelt in der jeder Mensch stets darum bemüht ist, sich in ganz besonderer Art zu präsentieren. In einem Wort, der iBuddhismus ist ein Buddhismus der für eine Welt optimiert ist, in der jeder was ganz besonderes sein muss.
Das ist natürlich total verkürzt dargestellt, aber man könnte einen wasserdichten Fall draus machen, wenn, ja wenn, die ganze Sache nicht so total flach wäre.
Und das ist auch der Punkt an dem Hans Gruber das ganze tiefer hängen sollte. Vonwegen des Schwachsinns eines engagierten Buddhismus wie du sagst. Hans Gruber stellt das ganze in einen sehr großen Zusammenhang: Der besonders starke Synkretismus in Deutschland, der zu einer christlichen Anverwandlung des Buddhismus führt. Ich würde den iBuddhismus nicht in einen solchen Zusammenhang stellen, oder nur zum Teil. Der wichtigere Teil scheint mir zu sein, das er ein Phänomen einer Kultur ist, in der jeder Mensch gezwungen wird möglichst deutlich unterscheidbare Identitäten auszubilden. Der iBuddhismus ist ein solches Identitätsangebot. Ein engagierter Buddhismus kommt dabei sowieso nicht zustande, weil der iBuddhismus nicht im Stand ist zu sehen, was ihn selbst konditioniert. Man möchte die Welt retten, hat aber keine Ahnung von ihren Mechanismen. Wilbers Stufen, Stadien, Quadranten und Erleuchtungsebenen sind dabei nur Scheinwissen, da es samt und sonders auf eine „ewige Philosophie“ baut. Die „perennial philosophie“ die davon ausgeht, daß es einen Plan gibt, nach dem das Leben und die Evolution sich entwickelt (Teleologie). Niemand jenseits dieser esoterischen Kreise nimmt sowas heute noch ernst.
Was Gruber, Litsch, Wilber und Wetzky angeht, so könnte man ironischer Weise anmerken, daß sie im Prinzip in dieser Hinsicht alle in einem Boot sitzen. Sie sprechen alle von einer „zeitlosen“ Lehre – nichts anderes ist auch Wilbers „perennial philosophie„. Franz-Johannes Litsch z.B.:
Es geht immer nur darum, den zeitlosen “Dharma” oder die “Praxislehre” des Buddhas primär auf Basis der Redensammlungen im Palikanon herauszuschälen und in neuen Kontexten adäquat zu formulieren, so dass er bei den Menschen “ankommt”.
Diese Auffassung einer zeitlosen Lehre ist allen genanten eigen. Das Frappierende dabei ist, daß an dieser Auffassung von einer „zeitlosen Lehre“, die man aus einem Text nur „herauszuschälen“ hätte, die gesamte europäische Philosophie seit Nietzsche spurlos vorüber gegangen ist. Und!, diese Auffassung ist auch nicht vereinbar mit der Auffassung vom bedingten Entstehen im Buddhismus.
Was alle also eint ist ihre Hybris, die darin besteht, ihren jeweiligen Buddhismus für das Nonplusultra zu halten. Aus dieser Hybris dann entsteht das Sektierertum, das der iBuddhismus angeblich bekämpfen will. Alle glauben irgendwie den Kern der Lehre erkennen zu können. Genau dieses Original aber gibt es nicht.
Was den „Todesstoß“ für den Buddhismus angeht. Es ist wahr, man muss sich nicht zu tief auf diese esoterischen Komödien einzulassen. Das alles wird sich von selbst erledigen.
Jinen, es ist mit Sicherheit eine wichtige Sache, die Unlogik hinter den buddhistischen Bewegungen aufzuzeigen. Deswegen geschieht es ja gerade (wenn auch nicht auf diesem Blog). Besonders der Kongress „Achtsamkeit und Meditation“ analysiert ganz gründlich, was aus rational-wisseschaftlicher Sicht am Buddhismus dran ist – und was als kulturelles Gepäck entfernt werden muss (wie beispielsweise der Glaube an die Wiedergeburt, da es zumeist nur ein Wahnsystem des Buddhismus darstellt).
Insofern gibt es da einen ganz gravierenden Unterschied, ob man nun von einem traditionellen Buddhismus ausgeht – mit all seinen mythischen Ausprägungen, die zwar recht unterschiedlich, jedoch im Kern dieselben sind – oder von einem rationalen Buddhismus, für den die Schriften des Pali-Kanon erstmal nichts weiteres sind als Arbeitshypothesen. Da geht es ja schon nicht mehr darum, an den Kern einer buddhistischen Lehre zu glauben, sondern zu untersuchen, um was geht es hier überhaupt.
Falls es dich interessiert: In diesem Blogpost wird Achtsamkeit unter einem differenzierteren Blickpunkt beschrieben: http://ibuddhismus.blogspot.de/2013/02/engagierte-spiritualitat.html
Es ist ja immer wesentlich, ob man sich nur genehme Wissenschaftler einläd, oder auch buddhismuskritische. Nach meiner Sicht ist dann weder Wiedergeburt, noch Karma, noch freier Wille noch die Existenz von ewigen Wahrheiten haltbar. Was bleibt, ist, das auch die Nichtexistenz eines Ichs bestätigt wird. Doll.
Dann gibt es noch Forschungen, die einen positiven Effekt von Meditation auf den menschlichen Körper nahelegt (allerdings müsste man auch die Fälle daneben untersuchen, wo Meditation zur Psychose geführt hat). (Freilich sei anzumerken, daß Achtsamkeit und Meditation für einen Großteil der Buddhisten gar keine Rolle spielt – Es gibt Studien, daß in Asien selbst unter den Mönchen nur ein Minderheit meditiert, im Amida-Buddhismus – eine der größten buddh. Richtungen weltweit, spielt Meditation und Achtsamkeit gar keine Rolle, ebenso im Nichirenbuddhismus. Nembutsu und Daimoku und Gongyo sind ja nichtmeditative Praktiken.)
Wenn man Meditation untersucht, wär eine vergleichende Studie sehr interessanter (da hab ich aber von keiner bisher gelesen) – Also wo liegt buddh. Meditation im Meditationsranking? Ist vielleicht Transzendentale Meditation, Dynamische Meditation, Yoga, Tai Chi, Zhan zhuang oder ACEM-Meditation (um in den Nichtreligiösen Bereich zu gehn) oder einfach nichts tun oder angeln gehn (ein karmisch schlimmes Vergehn) genauso effektiv oder effektiver? Und effektiv in Bezug auf was? (Ich hab die Erfahrung gemacht, und bekomme das immer wieder von anderen Leuten bestätige, das Menschen, die Jahre oder Jahrzehnte Achtsamkeitsmeditation intensiv praktiziert haben, im Alltag meist unachtsamer (und auch weniger mitfühlend) sind als der Ottonormalverbraucher).
Und ist das positive, was bei den Untersuchungen rauskommt, Ziel des Buddhismus? (Weil das Ziel sind ja nicht angenehme Zustände, sondern das Beenden aller Zustände).
Noch ein Wort (aber da wiederhole ich mich sicher) zur integralen Praxis des Ken Wilber und Buddhismus. Egal wie man zum Buddhismus steht, kann man IMHO klar sehen, daß Wilbers Ansatz in eine ganz andere Richtung geht, als der buddhistische. Wilber geht es um Evolution und Entwicklung des Ichs. Es ist sozusagen die konsequente Weiterführung theosophischer Ideen. Buddha wäre dann so etwas wie die höchste evolutionäre Ebene (was wieder inkonsequent wäre, warum sollte es nicht noch höhere Ebenen geben?)
Buddhas Lehre ist aber nicht die der Entwicklung des Ichs, sondern der Erkenntnis, das es weder Ich noch Selbst gibt, das man entwickeln kann. Es geht also eben nicht um Evolution, es kommt eben nicht durch Leistung.
Ich hab wirklich nichts gegen Patchworkreligiösität, aber mein ästhetisches Empfinden ist dafür, das die Farben irgendwie zusammen passen.
Ken Wilber sagte einmal dass Buddha eigentlich nur halb so erleuchtet war, wie es ein heutiger Weiser potentiell sein kann. Um diese Aussage verständlicher zu machen, lasse ich Ken Wilber selbst zu Wort kommen:
„Erstens müssen wir verstehen, dass die Wirklichkeit aus zwei fundamentalen Dimensionen besteht: dem Bereich der Leerheit und dem Bereich der Form. Leerheit ist der zeitlose, nicht manifestierte Grund des Seins, und Erleuchtung bedeutet normalerweise, diese ursprüngliche Leerheit zu erkennen. Der Buddha bezeichnete dies als Nirvana. Das bedeutet, dass nichts entsteht. Es ist ein Bewusstseinszustand, der wesentlich dem traumlosen Tiefschlaf ähnelt, in dem es keinen Schmerz, kein Selbst, kein Leiden, kein Begehren gibt – nichts von alledem. Ein Ort des Friedens, der Stille und der Freiheit jenseits des Getümmels manifester Existenz. Diese nicht manifestierte Leerheit zu entdecken, wurde von jeher als der eine Weg betrachtet, um sich von Samsara zu befreien – dem Rad von Schmerz und Leid, Geburt und Tod.
Nun, Gautama Buddha erkannte die Leerheit vollkommen. Aus der Sicht dieses traditionellen Verständnisses war er also erleuchtet. Er erfuhr die vollkommene Einheit im Bewusstsein, durch die er die Vielfalt von Manifestation, Zeit und Form transzendierte. Doch etwa 800 Jahre nach Gautama tauchte ein außergewöhnlicher Mann namens Nagarjuna auf und zeigte, dass man, wenn es einem ernsthaft darum geht, die höchste Einheit zu finden, nicht einfach nach dem Nirvana suchen kann, das vom Samsara geschieden ist, denn das ist immer noch dualistisch. Stattdessen müssen wir nach der Einheit von Nirvana und Samsara suchen, nach der Einheit von Leerheit und Form, nach der Einheit des Nicht-Manifestierten und des Manifestierten, nach dem also, was Nagarjuna das Nonduale nannte.
Diese Erkenntnis führte zu der buddhistischen Revolution des Mahayana, zusammengefasst in der berühmten Botschaft des Herz-Sutras: „Form ist nichts anderes als Leerheit, Leerheit ist nichts anderes als Form.“ Das veränderte das Verständnis der Befreiung radikal. Befreiung wurde nicht mehr als Flucht vor der halben Realität gesehen, um sich in der anderen Hälfte zu verstecken, sondern als Vereinigung beider Hälften, indem man eine Erleuchtung findet, die sowohl die Freiheit der Leere als auch die Fülle der Form einschließt. Auf einmal bist du also nicht mehr nur in deinem inneren Bewusstsein erleuchtet, das auf die getrennt existierende Welt da draußen schaut. Du schaust nicht mehr den Berg an, du bist der Berg. Du schaust nicht mehr in die Sonne, du bist die Sonne. Du berührst nicht mehr die Erde, du bist die Erde. Galaxien kreisen durch dein Blut und Sterne erleuchten die Neuronen deiner Nacht und du bist eins mit all dem.
Das also ist der erste Punkt: Der Buddha erkannte die Leerheit, aber soweit wir sehen, erkannte er nicht die Fülle des Nondualen des Einswerden mit aller Form.
Der zweite Punkt ist, dass die Leere zeitlos und unveränderlich ist, die Welt der Form jedoch nicht. Uns wird jetzt klar, dass sich die Welt der Form beständig wandelt, entwickelt, im Werden begriffen ist. Das bedeutet, dass sich die Welt der form 2500 Jahre über Gautama Buddhas Zeit hinaus entwickelt hat. Mindestens drei große Kulturstufen haben sich seitdem entfaltet, die nun die strukturierte Welt der Form mit ausmachen. Sie bilden Aspekte der manifestierten Wirklichkeit, zu denen der Buddha keinen Zugang hatte, einfach weil sie noch nicht existierten. Der Weise von heute hat dem Buddha also aus evolutionärer Sicht mehrere Stufen voraus. Der erleuchtete Weise von heute ist nicht unbedingt freier als der Buddha – denn die zeitlose Leere hat sich nie verändert aber er oder sie ist voller und in der Lage, die Einheit mit einer größeren Fülle des Manifestierten zu erfahren. Denn in evolutionärer Hinsicht ist jemand, der im 21. Jahrhundert lebt, einfach weiter voraus.“
Joachim, das ist das letzte Mal dass du hier copy-and-paste machst, entweder du hast selber was zu sagen oder du hältst die Klappe. Haben wir uns verstanden?
Jinen, der zentrale Punkt ist einfach der: „Der Buddha erkannte die Leerheit, aber soweit wir sehen, erkannte er nicht die Fülle des Nondualen des Einswerden mit aller Form.“ Ken Wilber
Copy-and-paste aus der Wilber-Bibel, ein schönes Beispiel für die ‚Achtsamkeit‘ die die Achtsamen meinen. Ken Wilber konnte sich erfolgreich in der Esoterikwelt als Erleuchteter installieren und folglich kann er jetzt den größten Unsinn reden ohne daß einer seiner Jünger je auch nur mit der Wimper zuckt. Das passt hervorragend zu dem Ausgangstext dieses Threads. Der charismatische Führer kann eine intelligente, ehrliche, aufrichtige Autorität sein, muss es aber nicht. Er kann genauso gut auch eine Scheinautorität sein. Eine die aufgeblasene Texte produziert in denen bei genauerem Hinsehen nichts zu finden ist.
Was steht zum Beispiel in diesem Text? Da steht z.B. „Leerheit ist der zeitlose, nicht manifestierte Grund des Seins.“ Klingt irgendwie gut, aber was bedeutet es? Wir wissen es nicht solange wir nicht erleuchtet sind, denn „Erleuchtung bedeutet normalerweise, diese ursprüngliche Leerheit zu erkennen„. … und schon beisst sich die Katze in den Schwanz. Um zu wissen, was dieses Geschwafel bedeuten soll, muss ich erleuchtet sein, wer Erleuchtet ist, bestimmen diejenigen die sich für erleuchtet halten und wer für erleuchtet gehalten werden will, muss die Worte des Meisters Wilber für erleuchtet halten.
So sieht ein geschlossenes religiöses System aus. Rechte Rede bedeutet in solch einem System, daß keinerlei Kritik zugelassen ist. Achtsamkeit bedeutet sich von abweichenden Meinungen nicht irritieren zu lassen. Kritiker werden von der Diskussion ausgeschlossen wie das z.B. im iBuddhismus praktiziert wird. Achtsamkeit bedeutet die Kultivierung der Fähigkeit Irritation möglichst schnell in eine Form der Entspannung aufzulösen. Das Ergebnis ist ein solipsistisches, selbstgerechtes Weltbild, das perfekt in eine Welt des grassierenden Narzissmus passt. Zum Grössenwahn, der ja Teil der narzisstischen Persönlichkeitsstörung ist, passt es dabei ausgezeichnet, sich zum iBuddhismus-Boddhisattva zu erklären – zum Retter der Menschheit. So entsteht eine perfekte Ich-Schablone in einer Zeit in der es nicht mehr reicht sich zu bloss zum rechten Glauben zu bekennen – nein, man macht sich gleich selbst zum Erlöser.
„Leerheit und Form„… irgendwas wird sich schon dabei denken lassen. Vielleicht sogar was Richtiges. Auf jeden Fall stellt man bei genauerem Hinsehen fest, daß hier ganz banale Weisheiten verkauft werden. „Die Freiheit der Leere und die Fülle der Form„, die uns Meister Wilber als Erleuchtung verkaufen will, ist nichts anderes als die Möglichkeit der Kombination aus der sich immer wieder Neues schöpfen lässt. Jeder kreative Akt ist genau das.
Und so kann man den ganzen Text lesen. Uns werden ganz banale Weisheiten als Ultima Ratio verkauft – verkauft wohlgemerkt, es geht ja auch ums Geschäft.Uns wird jetzt klar, dass sich die Welt der Form beständig wandelt, entwickelt, im Werden begriffen ist. Wer hätte das gedacht, die Welt wandelt sich ständig. Und das zu kapieren heisst dann integral sein…. Na prima.
Die Einheitserfahrung die Meister Wilber dabei als Erleuchtung preist ist eine, die jeder erleben kann der sich ein wenig Mühe gibt. „Du berührst nicht mehr die Erde, du bist die Erde.“ Stimmt. Die Erfahrung ist möglich. Man kann sie, ein verantwortungsvolles Setting vorausgesetzt, durch Drogen induzieren, man kann sie durch meditative Techniken induzieren, man macht sie in der Liebe oder auch unter besonderen extremen Bedingungen. Eine der schönsten Beschreibungen die ich kenne stammt von Ed Mitchell, Astronaut auf Apollo 14.
„The biggest joy was on the way home. In my cockpit window within two minutes the earth, [I saw] the moon, the sun and a whole 360°-panorama, the heavens. And that was the powerfull overwelming experience. And suddenly I realized that the molecules of my body and the molecules of the spacecraft, the molecule in the bodies of my partners where prototyped and manifactured in some ancient generation of stars. … and that was an overwelming sens of oneness of conectedness. It wasnʻt them and us, it was… thatʻs me! Thatʻs all of it. Itʻs one thing. And it was acompanied by an ecstasy, of a sense… oh my god! Whow! Yes! An insight. An epiphany.“
Es ist eine Epiphany. Tatsächlich. Ein grandioses Erlebnis. Mit dem allerdings ganz schnell Schluss ist, wenn z.B., wie auf Apollo 13, einem der Treibstofftank explodiert und man mit seinem unmittelbaren physischen Ende konfrontiert ist. Oder wenn man, wie Ken Wilber das selber kennt, einen epileptischen Anfall hat und man damit konfrontiert ist, das die Physis nicht das tut was der Geist will. Der Trugschluss, zu der diese Epiphanie führt, ist der Glaube, das Bewusstsein könne sich über die physischen Schranken, die ihm gesetzt sind, hinwegsetzen. Meister Wilbers Ewigkeits-, Wiedergeburts-, Nondualitäts- und Atmanglaube zeigt das. Die andere Seite des Universums, das diese Epiphanie erlaubt, ist aber eine vom Denken unabhängige Realität, der es scheissegal ist, was aus uns wird. Diese Realität eines physischen Universums, kann alles Leben restlos auslöschen. Und sie wird es. Der narzisstische Grössenwahn à la Wilber, Wetzky und Konsorten ist lediglich der wahnhafte Schutz eines Ichs das nicht erwachsen genug ist, seine Nichtigkeit zu sehen.
Sehr schön, Matthias. Da finden sich die ersten Ansätze einer Analyse am Text, finde ich gut.
Wenn du sagst: „So sieht ein geschlossenes religiöses System aus.“ dann stimmt das einerseits. Auf der anderen Seite sind wir umgeben von geschlossenen Systemen. Wenn du wissen willst, ob der Automechaniker dein Auto richtig behandelt, oder dir vielleicht irgendeine teure Reparatur untergejubelt hat, musst du das geschlossene System „Autoreparatur“ kennen. Solange du es nicht kennst, bist du auf die logische Analyse des Mechanikers angewiesen. Das Gleiche gilt für alle Fachbereiche. Es sind alles geschlossene Systeme, in die du nur durch Ausbildung und Training gelangen kannst.
Genauso verhält es sich im spirituellen Bereich. Es ist solange ein geschlossenes System, bis du die nötige Kompetenz erlangt hast, es selbst zu wissen.
Und was „Leerheit und Form“ angeht: Diese Erkenntnis ist tatsächlich banal. Nur leider ist sie noch nicht in die buddhistische Szene eingedrungen. Dort wird immer noch angenommen, die Leerheit würde sich mit 2.000 Jahre alten Kulturtechniken realisieren lassen. Doch heute wissen wir, dass dem nicht so ist. Soweit ich das verstanden habe, ist das doch auch dein Ansatz, nicht wahr.
Joachim, deine Metapher stimmt nicht.
In der Sprache Karl Poppers müssen Theorien „falsifizierbar“ sein. Und ich muss dazu nicht die alle Grundlagen der Theorie beherrschen. Es reicht folgerichtig zu denken und entsprechende Versuche oder Gedankenexperimente zu machen.
Der Satz von Meister Wilber „Leerheit ist der zeitlose, nicht manifestierte Grund des Seins, und Erleuchtung bedeutet normalerweise, diese ursprüngliche Leerheit zu erkennen“ enthält einen Zirkelschluss. Um zu wissen was Leerheit ist, muss ich erleuchtet sein, um erleuchtet zu sein, muss ich wissen was Leerheit ist.
Falsifizierbarkeit heisst, entscheiden zu können, ob etwas richtig oder falsch ist. Bei der Aussage von Wilber ist das nicht möglich. Deshalb ist die Fähigkeit ein Auto zu reparieren nicht vergleichbar mit Wilbers Erleuchtungsgeschwafel. Wilbers Trick nennt man auch Selbstimmunisierung. Deshalb nennt man es ein geschlossenes System: es ist einer objektiven Entscheidbarkeit nicht zugänglich.
Einen Gedanken noch Joachim… weil du echte Nehmerqualitäten hast, wie man beim Boxen sagen würde. Man verpasst dir einen Punch nach dem anderen und die fällst einfach nicht um. Anders gesagt Du versuchst immer wieder den Dialog aufzunehmen, das ist anerkennenswert.
Wir stimmen darin überein, daß in der buddhistischen Szene sehr viel Quatsch und zum Teil gefährlicher Unsinn passiert. Ich würde dir sogar teilweise gegen Hans Gruber sekundieren, weil der selber Synkretismus betreibt und ihn gleichzeitig an dir kritisiert. Aber meine Kritik an dir ist, daß deine Analyse bei weitem nicht weit genug geht. Achtsamkeit mag zum Teil wirklich positive Effekte haben, sie alleine ist aber kontraproduktiv weil sie uns selbstgenügsam in einem kapitalistischen System macht, das genau dieses Selbstgenügsamkeit braucht um zu funktionieren. Achtsamkeit ohne politisches Bewusstsein führt nur zu einer Fortsetzung dessen was unsere Welt zerstört.
Deshalb solltest du dich, wenn ich diesen Rat geben darf, unbedingt mit anderen Theorien der Gesellschaftsanalyse als mit der Wilber’schen befassen. Wilber reicht nicht (auch wenn er (früher) nicht nur Blödsinn geredet hat).
Dein Ansatz der Herzensgüte ist eine sehr noble Geste die dich ehrt. Aber die Güte allein wird uns nirgendwohin bringen. Sie ist nicht nur dem Universum egal, sondern auch all denen die in absolut amoralischer Weise unsere Gesellschaft ausschließlich für ihre eigene Bedürfnisbefriedigung nutzen. Diese Leute werden dich notfalls einfach umbringen.
Du schreibst: „Achtsamkeit mag zum Teil wirklich positive Effekte haben, sie alleine ist aber kontraproduktiv weil sie uns selbstgenügsam in einem kapitalistischen System macht, das genau dieses Selbstgenügsamkeit braucht um zu funktionieren.“
Hier stimme ich dir vollkommen zu! Eine Achtsamkeit die sich nur mit dem eigenen inneren Erleben beschäftigt, ist kontraproduktiv und systemstützend. Es braucht immer auch die kollektive Dimension.
Meines Erachtens ist es einer der stärksten Ansätze der Integralen Theorie, auf dieses Ungleichgewicht hinzuweisen. Dort wird es „Quadranten-Absolutismus“ genannt: der Fokus auf einen Bereich des Lebens (zum Beispiel den individuellen Bereich der Gefühle), wobei andere wesentlichen Bereiche ignoriert werden (z.B. die Kultur, oder das System in dem wir leben).
Insofern sollte man den Integralen Ansatz nicht auf den – zurecht kritisierbaren Aspekt der Transzendenz – reduzieren. Dies wird ja auch innerhalb der „integralen Szene“ kritisiert. Dort passiert gerade vielerorts die Reduktion der integralen Weltsicht auf Spiritualität und Religion. Obwohl Spiritualität nur ein wirklich winziger Teil des Integralen Ansatzes ist, der jedoch durch die Vorlieben Ken Wilbers zu einer nicht zulässigen Größe aufgebläht ist.
Übrigens wird die Gefahr der Achtsamkeit ja auch von manchen buddhistisch interessierten Menschen erkannt. In der neuen Buddhismus aktuell kannst du nachlesen (bei der Beschreibung des Kongresses „Meditation & Wissenschaft), wie Gerd Scobel sagt, dass es nicht angehen kann, dass Manager in Zukunft den Nachweis eines Achtsamkeitskurses erweisen müssen, da sie damit noch stressresistenter funktionieren können. Auch Paul Grossman (hier gibt es bei Bedarf einen interessanten Artikel von ihm: Das Üben von Achtsamkeit: Eine einzigartige klinische Intervention für die Verhaltenswissenschaften) spricht von der „Entheiligung der Achtsamkeit“, wenn diese lediglich als Technik benutzt wird, um sich besser zu fühlen und als Rädchen in der Gesellschaft zu funktionieren.
Zu deinem Punkt sich mit anderen Theorien der Gesellschaftsanalyse zu beschäftigen. Da hast du sicher recht. Der integrale Ansatz kann nicht alles erklären. Das ist logisch. Sein Anliegen ist es, auf Ungleichgewichte innerhalb der Ansätze hinzuweisen – wie zum Beispiel den Umstand, dass viele spirituell Praktizierende sich zu wenig mit Gesellschaftskritik befassen und zu viele Gesellschaftskritiker sich zu wenig mit dem inneren, individuellen Erleben. Darum sehe ich auch Thich Nhat Hanh als große Inspiration an, da er individuelles und kollektives Handeln in ein Gleichgewicht bringt und sogar so weit geht zu sagen, dass buddhistische Praxis ohne gesellschaftliches Engagement nicht möglich ist…
Das ist doch spinnerter Nonsens. „Die Fülle des Nondualen Einswerdens“ ist nichts weiter als aufgeblähter spiritueller Narzismus, der nur durch hiervon zustande kommt.
Eine wirklich tiefschürfende Argumentation thigle, vielen Dank.
Interessant zu beobachten, wie die Dinge sich ändern. In diesem Report kommen alle bereits von Steongaß erwähnten Kritikpunkte ans Licht. Guru Sebastian Gronbach scheint eine Sekte Sacred Human gegründet zu haben, die viel Leid verursacht. Mein Eindruck nach dem Leses des Reports: hier ist eine narzisstische Persönlichkeit am Werk.
Den Report gibt es unter: http://www.sacredhumankult.de
„The more things change the more they remain the same“
Als Joachim Wetzky (heute J. Joas) noch eifrigster Jünger Gronbachs war, dessen Wellenbrecher und Bluthund quasi, da war im Grunde doch bereits abzusehen, dass gerade er es einmal sein würde, der sein einstiges Idol irgendwann mit demselben flammenden Eifer versuchen würde zu Fall zu bringen. So wie es heute mit oben verlinktem Aussteiger-Report geschieht. Ist alles komplett vorhersehbar und langweilig im Grunde, nur die selbst zugedachten heroischen Rollen wechseln halt von Zeit zu Zeit.
Glaubt man den Andeutungen in dem von Sacred Human verfassten ausführlichen Antwortbrief (siehe pdf unter https://sacredhuman.guru/love-counts/) zu diesem Report, dann betreibt Wetzky/Joas außerdem noch intensive, heimtückische Hintergrund-Agitation. Demnach schreibt er nicht nur wie ein Besessener Zeitungen und Blogger an, um den Report zu verbreiten und möglichst die ganze Welt von der Gefährlichkeit Gonbachs in Kenntnis zu setzen, sondern ruft auch gezielt alte Weggefährten(!), Kollegen(!), Freunde(!), Geschäftspartner(!) Gronbachs an, um sie alle gegen ihn aufzubringen. Sogar von auf den Hals gehetzten Behörden(!) ist die Rede. Er findet da (wie so oft) anscheinend weder Maß noch Ende noch Seelenheil..
Hat sich Wetzky/Joas zu diesen Vorwürfen eigentlich schon einmal irgendwo geäußert? Sich distanziert, erklärt, gerechtfertigt oder gar, naja …entschuldigt? Fände ich interessant zu wissen, denn der leider kann ich den – mir bisher eigentlich ausgewogen und selbstreflektiert erscheinenden – Report im Kontext dieser Infos nun plötzlich nur noch als Puzzle-Teil einer groß angelegten Hetzkampagne erkennen. Das entkräftet ihn in seiner Wirkung enorm, er verliert damit einfach nicht nur an Sympathie, sondern auch an Glaubwürdigkeit und Wahrhaftigkeit.
Ob Wetzky/Joas das wohl beabsichtigt hat oder auch nur bedacht? Ich glaube nicht. „The more things change the more they remain the same“.