Diesen Sommer, auf einer Passhöhe im Apenin, die ganze Nacht durchgefarhn, voll auf Modafinil und die ganze Zeit Ulysses (Hörbuch). Wir waren an der Stelle in der Bibliothek wo Stephan Dedalus seine Theorie über Hamlet zum besten gibt. Dann legten wir zur Abwechslung Käptn Peng ein. Kannten ihn nicht bisher. Verfielen prompt in einen Begeisterungstaumel. Ich hatte Mühe das Fahrzeug auf der Strasse zu halten. Mit diesem Groove plötzlich im Leib und diesen Gedanken im Kopp vom Meister Peng. Der hat was verstanden was dem X-Buddhismus auf ewig verschlossen bleibt.
Nachdem ich Käptn Peng kennen lernen durfte, sehe ich, daß eine ganz andere Spiritualität möglich ist. Eine jenseits dessen was wir von der Generation der Babyboomer her kennen. Es gibt Humor, und Nachdenken, und Intelligenz, und Gesang, und Musik, und Tanz – und alles ohne Erlaubnis! Kann man sich sowas vorstellen? Wagen wir einen ungeheuerlichen Gedanken: Es gibt Erleuchtung ohne Erlaubnis. Es wird eine Generation kommen die sich ohne Erlaubnis erleuchten wird. Und das in einer Weise in der wir von dem was wir heute als Spiritualität kennen, nichts mehr wieder finden werden. Käptn Peng gibt einen Vorgeschmack auf das was da möglich wird – im Land namens OHA.
Danke für deine Entdeckung. Es gibt ein Interview dazu.
Mein Lieblingsstück:
Klasse Texte plus super Musik. Man sollte viel mehr mit solchen Leuten ins Gespräch kommen. Weg von Spiritualität, Meditation, Buddhismus etc. Weg von diesen Begriffen und was Menschen daraus machen. Das ist aber tatsächlich dann eine philosophische Denkarbeit der Befreiung von dem was diese Begriffe mit uns machen. Die Antwort auf die Frage nach dem Rätsel der Existenz ist eine Frage… oder? Und nicht ein weiteres X als Antwort!
Hat das schon jemand eingereicht bei der DBU unter der Rubrik „Wie Kunst aussehen könnte, die den Buddhismus inspiriert“?
saibhu, die haben keine Annahmestelle für derartige Vorschläge. Wie Ursula Richard neulich in Buddhismus aktuell schrieb: „Themenschwerpunkte [der DBU-Zeitschrift] sind Inspirationen, die der Buddhismus […] bereithält.“ Da steht nichts von „inspirieren lassen“. Ich glaube das dauert noch ein wenig.
Hallo Matthias,
Zuerst einmal möchte ich Dir sagen, dass sehr vieles von dem, was Du in Deinem Blog von Dir gibst sehr positiv bei mir ankommt, auch wenn ich bei weitem nicht überall Deine Position teile. Mir gefällt, dass Dir ganz abseits des Mainstreams sehr Vieles nicht gleichgültig ist und Du das sehr oft auch klar und begründet artikulierst.
Zu diesem Beitrag stellen sich mir – ganz abseits des Ulks darin – einige Fragen, von denen ich allerdings glaube, dass Du sie ausschließlich für Dich selbst beantworten solltest, da deren Beantwortung für mich völlig irrelevant ist. Ich stelle sie trotzdem:
– Was hat Modafinil, Ulysses und Käptn Peng mit Buddhismus und Erlaubnis von Erleuchtung zu tun?
– Ist „Humor, und Nachdenken, und Intelligenz, und Gesang, und Musik, und Tanz“ an irgendeine Erlaubnis außer an Deine höchst persönliche gebunden?
– Was bringt es Dir, Dich ständig an Buddhismus, an Erleuchtung und allerlei ähnlichem Schmarrn abzuarbeiten, wo doch die wesentlichen Fragen für Deine Generation ganz wo anders liegen?
Wie schon gesagt, erwarte ich keine Antwort darauf.
Zu Modafinil möchte ich allerdings doch was sagen. Ich bin Chemiker und es gehört zum Grundverständnis meines Berufes, dass nur die Menge das Gift macht. Das Problem bei psychoaktiven Substanzen – Modafinil ist eine davon – ist, dass deren Giftigkeit auch sehr stark von der Persönlichkeit dessen abhängt der sie konsumiert und – hier rede ich aus eigener Erfahrung aus früheren Zeiten – die Giftwirkung wird vom Konsumenten nicht mehr bemerkt, wenn sie eintritt. Dass Modafinil frei erhältlich ist sagt gar nichts. Es gibt wesentlich giftigere Dinge zu kaufen.
Aber auch das ist Deine Angelegenheit und ich erwarte keinerlei Stellungnahme dazu. Ich weise nur darauf hin.
Michael, warum möchtest du diese Fragen denn nicht beantwortet haben?
Hallo Matthias,
Das habe ich oben gesagt. Die Beantwortung verändert für mich nichts, höchstens für Dich. Sie haben sich mir aber angesichts von „OHA“ aufgedrängt. Vielleicht ist OHA aber auch nur ein Ausfluss von Modafinil. Dann sind allerdings sogar die Fragen irrelevant.
ja, ja – und wenn der Buddha nicht an einem giftigen Pilzgericht gestorben wäre, würde er heute noch leben …
Matthias,
ich weiss. Man könnte es aber trotzdem mal einreichen, so als Akt der Subversion um die Leerstelle aufzuzeigen, die existiert.
M.Schuller,
„Die Beantwortung verändert für mich nichts, höchstens für Dich. Sie haben sich mir aber angesichts von “OHA” aufgedrängt.“
Was bringt es dir denn deine Fragen hier in den Kommentaren zu posten? So ein Verhalten wirkt auf mich einfach nur unfassbar arrogant und Leute wie du sind mit ein Grund weshalb ich mich eigentlich heute nicht mehr als Buddhist bezeichnen möchte.
Ich hab keine große Lust das Projekt hier zu verteidigen, daher nur ein Punkt: Es gibt Menschen (z.B. mich), die das hier lesen, darüber nachdenken und manchmal als Folge ihre Meinung ändern.
„wo doch die wesentlichen Fragen für Deine Generation ganz wo anders liegen?“
Hast du Lust das auch zu Begründen? Also zu erklären warum deiner Meinung nach der Buddhismus nichts dazu beitragen kann die Fragen unserer Generation (welche ist das eigentlich?) zu beantworten?
Sorry, wenn das jetzt ein bischen angepisst klingt. Falls dich das stört kann ich auch erklären woher das kommt und weshalb ich das für gerechtfertig halte…
Hallo Saibhu,
Zuerst einmal bedaure ich, dass Du meine Fragen arrogant empfindest. Das sind sie aus meiner Sicht überhaupt nicht. Wenn Du den ganzen Kommentar aufmerksam liest, wirst Du bemerken, dass die Fragen in einem Zusammenhang stehen. Ich vermute einmal, dass Dir das passiert ist, was allen passiert (zu allen gehöre natürlich auch ich), wenn ein emotional bedeutendes Thema mit einem Fragezeichen versehen wird. Man sieht plötzlich nur das Fragezeichen. Ok, aber bitte lies noch einmal den ganzen Kommentar.
Ich bin übrigens kein Buddhist und habe überhaupt mit Religionen sehr wenig im Sinn, weil ich das ganze Brimborium, dass da zelebriert wird als unwesentlich ansehe. Ich habe in diesem Forum schon mehrfach Beiträge geschrieben und bin mir sicher, dass ich in so manchen Positionen mit Matthias übereinstimme. Siehe dazu auch den ersten Absatz des von Dir als arrogant bezeichneten Kommentars.
„….wo doch die wesentlichen Fragen für Deine Generation ganz wo anders liegen“: Ich vermute einmal, und OHA legt mir das nahe, dass ich der Vätergeneration von Matthias angehöre. Das ist überhaupt kein Verdienst sondern schlicht und einfach Biologie und ich bilde mir darauf auch gar nichts ein!!! Und bitte lese den letzten Satz noch einmal, damit Du nicht auf die Idee kommst, dass ich ein anmaßender alter Knacker bin.
Doch zurück zu dem Satz: Als ich jung war, war ich von der Überzeugung getragen, die Welt verändern zu müssen oder besser die Verkrustungen der Altvorderen aufbrechen zu müssen. Ich glaube auch, dass sich damals (60iger und 70iger Jahre) sehr vieles verändert hat und sicher nicht alles zum Besseren. Dass z.B. die heutigen Wirtschaftsstrukturen nur das Raubtierverhalten kopieren ist ein Beispiel. Dass trotz aller Aufklärung und wesentlich offenerer (Aus)Bildung heute mehr Menschen denn je in esoterischen Schmarrn flüchten ist ein zweites Beispiel, etc. etc. Und meine Generation hat da zu manch Negativen auch seinen Teil beigetragen. Und es ist immer an den Jungen, die Verkrustungen der Alten aufzubrechen, da diese, selbst wenn sie sie wahrnehmen, die dafür notwendige Energie nicht mehr zur Verfügung haben. Und das ist keine Ausrede. Ich weiß, wovon ich spreche.
Dass der Buddhismus zur Veränderung der von mir nur angedeuteten Veränderung von verkrusteten Strukturen beitragen kann, halte ich für Unsinn. Veränderungen können nur von Menschen getragen werden. Die können natürlich auch zufällig Buddhisten oder Christen oder sonst was sein. Institutionalisierte Gemeinschaften tragen zumeist nur zu Verkrustungen bei, weil sie den Status Quo erhalten wollen.
Doch zurück zu OHA. Mein Beitrag war meine sehr spontane Reaktion auf einen bei mir als Windmühlenflügelkampf angekommenen Artikel. Darum habe ich auch die Fragen gestellt. Und auch weil ich mir doch des öfteren auch selbst analoge Fragen stelle und sie dann natürlich für mich beantworte.
Doch jetzt gehe ich schlafen. Gute Nacht.
Da es auch für Jüngere bereits etwas spät ist, nur zwei Dinge kurz: Ich fand nicht deine Fragen arrogant, sondern die Tatsache, dass du Fragen stellst und gleichzeitig sagst, dass die Antworten irrelevant für dich sind. So als ob kein Argument, kein Gedankengang und keine Beobachtung dich von deiner Position abbringen könnte. Zusätzlich stellst du das Hinterfragen des Buddhismus in Frage, während du dir selber das Recht hernimmst den Unbuddhismus zu hinterfragen. Als ob das nicht genauso ein Kampf gegen Windmühlen wäre (wenn nicht sogar noch mehr).
Zum Thema Buddhismus und verkrustete Strukturen: http://speculativenonbuddhism.com/2012/03/27/samsara-as-the-realm-of-ideology/ enthält eine Interpretation von Buddhismus, die zumindest das Potenzial hat solche Vorgänge zu verstehen und entsprechend besser damit umzugehen. Artikel wie der sind zumindest ein Grund weshalb ich nicht glaube, dass man den Buddhismus einfach unter „nutzlos und veraltet“ ablegen kann.
Vielleicht irre ich mich da aber auch. Nunja, morgen vielleicht mehr.
Zumindest als ungeschickt, wenn nicht doch auch als arrogant, empfinde auch ich dein ‚Fragen‘ Michael. Deine Fragen sind als Fragen getarnte Aussagen. Aussagen die auf Unkenntnis oder falschen Schlüssen beruhen.
Wärest du tatsächlich an einer Antwort interessiert, würdest du z.B. erfahren, dass Erleuchtung ohne Erlaubnis eine Anspielung auf die DBU ist, deren Arroganz hier diesen Sommer mehrmals thematisiert wurde.
Oder, würdest du tatsächlich fragen, würdest du nicht dem falschen Schluss auf den Leim gehen, dass Leute die OHA hören grundsätzlich deine Kinder sein müssen. Wieso eigentlich? Und was hört dann die Vätergeneration? Roberto Blanko, Heino, das x-te Revival der Rolling Stones oder Bottox pur mit Vicky Leandros in Endlosschleife auf SWR4?
Genau solche Vorurteile gründen sich auf nicht hinterfragte Denkmuster (um die es auf diesem Blog geht) – und deine voreiligen Schlüsse, auf die deine als Fragen getarnten Aussaugen gründen, illustrieren das.
Oder was würdest du sagen, wenn du hörtest, dass ich kürzlich eine konzertante Aufführung von Stücken des späten Frank Zappa hörte – live!? Wäre ich dann der abgehobene Intellektuelle? Oder was würdest du sagen, wenn du hörtest, dass ich auch bei Gelegenheit mal AC/DCs Whole Lotta Rosie goutiere? Wäre ich dann der biertrinkende und rauchende Altrocker mit ’ner Harley in der Garage und ’ner ordentlichen Wampe über dem Gürtel?
Oder was bringt mich dazu, ständig an Buddhismus, an Erleuchtung und allerlei ähnlichem Schmarrn abzuarbeiten? Wenn du die Frage so stellst, hast du nicht kapiert, worum es hier geht. Und welche Aussage liegt eigentlich in dieser Frage zu Grunde? Auch du wertest eine Kritik der Buddhismusrezeption, wie sie hierzulande seit 40 Jahren stattfindet, ab. Aber du nimmst gleichzeitig für dich in Anspruch Teilaspekte eben dieses so genannten Buddhismus – ‚Meditation‘ – zu nutzen.
Wenn du englisch liest, dann lies bitte den Text den Saibhu verlinkt hat. Oder versuch noch mal zu lesen, was ich in Denken, nicht meditiern zu sagen versuche. Aber hör mir auf mit dieser oberlehrerhaften Attitüde.
Und wenn das jetzt ein bisschen juvenil rüberkommt, dann liegt das vielleicht daran dass man sich auch als Mittfünfziger noch aufmachen kann, anders denken zu lernen. Vielleicht meditiere ich einfach zu wenig.
Take it easy.
Hallo Seibhu,
Hallo Matthias
Danke für Euer Feedback.
Das „ungeschickt“ lasse ich gelten, aber weder war es arrogant – das hat eigentlich noch nie jemand über mich gesagt – noch waren es als Fragen getarnte Feststellungen. Ich habe in der ersten Antwort an Dich, Seibhu, geschrieben, dass mein Beitrag ziemlich spontan war. Tatsächlich haben sich mir die Fragen in einer Art innerer Monolog beim Lesen von OHA aufgedrängt, doch genauso, dass mich deren Beantwortung eigentlich nichts angeht. Und ich habe es eben spontan aufgeschrieben. Sollte ich Euch/Matthias damit verletzt haben, so entschuldige ich mich. Ich werde das nächste Mal bei spontanen „An- und Ausfällen“ mit mehr Bedachtsamkeit formulieren
Seibhu,
Danke für den Link. Ich habe den Beitrag von Tom Pepper nur quergelesen und möchte den auch darum nicht kommentieren. So sehr ich bereit bin – das habe ich in diesem Forum noch nicht thematisiert – die persönliche Religiosität jedes Menschen zu respektieren – genauso verweigere ich mich dem Anspruch von religiösen und auch anderen Systemen, Wahrheitsträger zu sein. Aus dieser Warte sind auch meine obigen Bemerkungen zu Religionen zu verstehen.
Dein „Als ob das nicht genauso ein Kampf gegen Windmühlen wäre (wenn nicht sogar noch mehr)“ hat mir sehr zu denken gegeben. Ich habe mir die Frage gestellt, warum ich hier überhaupt poste.
Der Ausgangspunkt war der hier veröffentlichte Beitrag „Zen hat keine Moral“ von Christopher Hamacher. Ich nahm an, hier abseits von Dogmen Gedankenaustausch pflegen zu können und stolperte (sic!) in von mir jedenfalls so wahrgenommene, zwar stark rational geprägte aber doch „Wahrheitsdiskussionen“ und das, obwohl ich Wahrheit für das übelste Wort unserer Sprache halte, weil es etwas vortäuscht, das es – ausschließlich erfahrungsbegründet – aus meiner Warte niemals geben kann.
Ganz falsch liegst Du also nicht. Der Eindruck kann jedenfalls entstehen. Ich spreche aber hier im Forum zu konkreten Menschen wie Dir und Matthias und will keinem beweisen, dass er falsch denkt und kämpfe auch gegen niemanden, weil es für mich dafür keine Veranlassung gibt.
Matthias,
Bezüglich Deines Alters habe ich mich geirrt, nicht weil ich „in Vorurteilen befangen bin, die in nicht hinterfragten Denkmustern gründen“ sondern schlicht und einfach weil wahrscheinlich 99% Deiner Altersgruppe sicherlich nicht Käptn Peng hören, so wie wahrscheinlich 99% meiner Altersgruppe (ich bin Mittsechziger) überhaupt nicht wissen wer Zappa war, diese Musik aber ständige Begleitung meiner beginnenden Erwachsenenjahre war und auch heute noch für mich Teil meiner doch differenzierten Musikkultur ist. Die anderen, die Du im zweiten Absatz erwähnt hast kenne ich überhaupt nicht, weil es niemals zu meinen Gewohnheiten gehört hat, mich ununterbrochen aus dem Radio volldröhnen zu lassen.
Ich gebe Dir also die Vorurteile zurück.
Auch den Oberlehrer kannst Du Dir behalten. Du unterstellt mir, „als Fragen getarnte Aussagen. Aussagen die auf Unkenntnis oder falschen Schlüssen beruhen. “ und „würdest du nicht dem falschen Schluss auf den Leim gehen, dass Leute die OHA hören grundsätzlich deine Kinder sein müssen.“, was im ersten Fall nur eine Unterstellung ist, und dadurch auch eins zu eins auf Dich zurückfällt und im zweiten Fall falsch ist, weil ich in der Einzahl von Dir gesprochen habe.
Ich weiß, dass ich in bestimmten Mustern denke und bin mir auch der relativer Richtigkeit der Ergebnisse meines Denkens bewusst.
Auch Du denkst in Mustern, auch wenn ich in Deinen Stellungnahmen den Eindruck habe, dass Du das nicht wahrhaben willst und glaubst eine neue Art des Denkens gefunden zu haben, wo Du doch einfach nur die Muster und Vorurteile verändert hast.
Ich gebe zu, ich bin schon wieder in diese verdammte Falle getappt, irgendwas an dieser verdammten Buddhismusdiskussion ernst zu nehmen. Also mal Spaß beiseite: Ich frage mich tatsächlich ein paar Sachen. Das wird wahrscheinlich auch Auswirkungen auf das Format hier haben demnächst und auf die Texte. Und es stimmt schon, man sollte diesem Missverständnis nicht so viel Raum geben. Höchstens mal den einen oder anderen Clown mit Robe irgendwo aufknüpfen. Ganz achtsam. Nur so zum Spaß. Ist ja schließlich sein Karma. Es gibt tatsächlich andere, wichtigere Sachen. Wie Bewusstsein heute genormt und kontrolliert wird zum Beispiel. Das hat dann mit den Clowns in Roben tatsächlich nichts mehr zu tun – obwohl sie glauben sie hätten es. Aber nichtwahr, Bewusstsein ist immer Bewusstsein von etwas. Das hiesse für einen Buddhisten eigentlich, dass er ein Bewusstsein von seinem Bewusstsein hat. Das glaubte ich zumindest mal. Bis ich echte Buddhisten traf. Man muss also irgendwann ernst machen und mit dem Herumalbern über die Clowns aufhören. Da hasDe Recht Michael. Die Frage aber ist dann, was dann? Was interessiert dann noch die Leser dieses Blogs? Wollen sie den nächsten Schritt auch versuchen? Denn wir sind ja nicht einfach an einer anderen Art von Buddhismus interessiert (obwohl das viele meinen), sondern an einer anderen Art zu denken – die eben noch nicht gefunden wurde Michael. Die erst entwickelt werden müsste. In der ‚Meditation‘ z.B. (ich nehme mal der Irritation halber diese furchtbare buddhistische Wortwurst). Was, wen wir uns setzten/stellen/legen und denken, dass keiner dieser Gedanken ich ist. Dass alles, absolut alles bis zum letzten Gefühl auf dem Scheisshaus oder im Orgasmus oder auf dem Totenbett determiniert ist. Was wenn man das zu Ende denkt? Ich bin das alles nicht! Nicht mal dieses dasjenige welches so verwegen denkt. So dass man in einen ausweglose Rekursion gerät. Ich bin es nicht der dieses Ich denkt. Selbst die Sicherheit diesen Gedanken zu haben und – schließlich! – selbst den Zweifel als zweifellos determiniert und fremd zu bestimmen: Ich kenne mich selbst nicht. Ich kann mich nicht mal auf dieses autobiografische Gedächtnis verlassen, denn selbst dessen Verformungen bleiben mir unsichtbar. Was ist ein Selbst, dass sich derart fremd wird? Das sich damit einer totalen Unsicherheit aussetzt? Zum ersten Mal. Bis hinab in das Auge des Sturms – das sollten wir nicht vergessen – in dem scheinbar der schlaf- und todlose Beobachter sitzt. Was wenn wir selbst den in Zweifel ziehen? Wir, die wir sagen dass wir nichts sind als Fremde in einer scheinbaren Individualität, die einem Sack voll Flöhen gleicht (mit Likes und allem drum und dran zum vermehrwerten) auf dem der Zweifel herumreitet, bis selbst er in einem schallenden Gelächter zerplatzt.