Archive für Glosse

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Bei der Darstellung von Buddhismus und Spiritualität gibt es wenig Ausnahmen, die nicht, schon mit dem ersten Eindruck den man hat, noch bevor irgend eine Vorstellung entstehen konnte, vorzeichnen, was zu sehen sein wird. Käptn Peng mit seinen Tentakeln von Delphie im Land namens OHA, ist ein Beispiel. Der Dokumentarfilm Wiederkehr – My Reincarnation ist ein anderes. In beiden Fällen wird (mehr oder weniger) auf Klischees verzichtet, die ansonsten überall mit Buddhismus und Spiritualität einhergehen. Der Betrachter hat mehr Spielraum, sich ein Bild zu machen. Erfreulich daher, wenn man im Deutschlandfunk mit dem Feature Hardcore Zen – Die unorthodoxen Lehren des Brad Warner eine Form der Darstellung findet, die ebenfalls jenseits des üblichen BuddhismusKitsches angesiedelt ist.

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Wenn es einen Wert buddhistischer Philosophie gibt, kommt der nie bei denen an, die versuchen Buddhismus im alltäglichen Einerlei zu leben. Bei denjenigen, die im neoliberal befreiten Alltag versuchen, Buddhismus als Mittel zu leben, um nicht gänzlich vom Kapital gefressen zu werden. Bei denen die versuchen, einen Sinn in einer ansonsten völlig irrsinnigen und mit einem penetranten Konsumismus durchseuchten schönen neuen Welt zu finden. Buddhismus im Alltag, das sind Kalenderblattsprüche und Exotikversatzstücke vom edlen Wilden aus dem Osten. Was im Alltag von buddhistischer Philosophie ankommt, sind kapitalisierte Verzerrungen einer zur Ware gemachten Befreiung. Was ankommt, ist ein Verrat am Versprechen der Befreiung von denen, die vorgeben, dieses Versprechen für den Menschen einlösbar zu machen!

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Man glaubt, man habe schon alles gesehen. Die Dummdreistigkeit des X-Buddhismus und seine Arroganz. Und natürlich seine Feigheit die sich immer dann zeigt, wenn es um Argumente geht. Man schaltet ab und beachtet es nicht mehr. Es ist schliesslich ein Biotop dem man auch eine Daseinsberechtigung zugestehen muss. Als eine Art Zoo voller Skurrilitäten mit netten kleinen okkulten Tierchen, die an Geister glauben, eine ausgleichenden Gerechtigkeit und dergleichen mehr. Man denkt an Goethe: Vorüber ihr Schafe, vorüber.

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Heimlich still und leise werden sie unter den Teppich gekehrt – die Affären. Der X-Buddhist als solcher verträgt die Auseinandersetzung mit Widersprüchen nicht. Sein Weltanschauung heisst genau aus diesem Grunde häufig Non-Dual. Alles ist eins. Und wo alles eins ist, kann es keinen Widerspruch geben. Das ist auch der Sinn jeder Meditation mit der es wirklich was auf sich hat. Denn es funktioniert ja wirklich, das Verdimmen und Verdämmern lassen eines Gedankens bei gleichzeitigem Hell wach sein. Wem diese Meditation gelingt, ohne dass er gleichzeitig lernt den Widerspruch zu lieben, der ist der perfekte X-Buddhist. Das heisst, es gibt für ihn tatsächlich keinen Widerspruch mehr. Alles ist gut so wie es ist. Nichts ist zu tun. Nichts kann einen mehr schrecken. Selbst der Tod wird zu einem Popanz, dem man in buchstäblicher Seelenruhe entgegen geht. All das, genauso wie es in den x-buddhistischen Überlieferungen gepredigt wird, stimmt. Es gibt eine endgültigen Frieden. Es gibt den endgültigen Schwamm drüber.

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Von den Falschen und den Richtigen

Man soll sich also rechtfertigen. Dafür dass man es nicht akzeptiert, wenn Buddhisten durchblicken lassen, dass die Gaskammer jüdisches Karma war. Wenn man nicht hinnimmt, dass Kunst sich gefälligst nach der Auffassung buddhistischer Obrigkeit zu richten hat. Wenn man es verabscheut das sexueller und finanzieller Missbrauch durch Buddhisten von Buddhisten totgeschwiegen wird. Wenn eine miefige Sexualmoral angeprangert wird, die eben solchen Missbrauch eher ermöglicht als verhindert. Dafür dass man in buddhistischer Philosophie das genau Gegenteil angelegt sieht als den Kittelkult und das Esoterikgetue, das heute Buddhismus sein soll. Wenn man sich über kapitalistische Eiterbeulen aufregt, die für 1000 € den Tag so genannte Meditation an gestresste Manager verkaufen. Wenn man im buddhistischen Dauergegrinse lediglich das Abwürgen jedweder Diskussion erkennt – über die Ursachen des Leiden. Dass man im großmannssüchtigen deutschen Buddhismus lediglich eine narzisstische Verliebtheit in spirituelle Karrieren erkennt. Wenn man nachweisst, dass es lediglich um Rang, Namen, Status usw. geht. Um den Schein von etwas von dem alle träumen, das keiner kennt.

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