Diesen Sommer, auf einer Passhöhe im Apenin, die ganze Nacht durchgefarhn, voll auf Modafinil und die ganze Zeit Ulysses (Hörbuch). Wir waren an der Stelle in der Bibliothek wo Stephan Dedalus seine Theorie über Hamlet zum besten gibt. Dann legten wir zur Abwechslung Käptn Peng ein. Kannten ihn nicht bisher. Verfielen prompt in einen Begeisterungstaumel. Ich hatte Mühe das Fahrzeug auf der Strasse zu halten. Mit diesem Groove plötzlich im Leib und diesen Gedanken im Kopp vom Meister Peng. Der hat was verstanden was dem X-Buddhismus auf ewig verschlossen bleibt.
Nachdem ich Käptn Peng kennen lernen durfte, sehe ich, daß eine ganz andere Spiritualität möglich ist. Eine jenseits dessen was wir von der Generation der Babyboomer her kennen. Es gibt Humor, und Nachdenken, und Intelligenz, und Gesang, und Musik, und Tanz – und alles ohne Erlaubnis! Kann man sich sowas vorstellen? Wagen wir einen ungeheuerlichen Gedanken: Es gibt Erleuchtung ohne Erlaubnis. Es wird eine Generation kommen die sich ohne Erlaubnis erleuchten wird. Und das in einer Weise in der wir von dem was wir heute als Spiritualität kennen, nichts mehr wieder finden werden. Käptn Peng gibt einen Vorgeschmack auf das was da möglich wird – im Land namens OHA.


Buddhisten nahe gelegt werden. Noch weniger Bewusstsein dürfte darüber bestehen, was seit den 60er und 70er Jahren an sozialen Veränderungen statt gefunden hat. Sicher, man weiss daß es da eine Frauenbewegung gibt, daß es Die Grünen nun schon mal bundesweit regiert haben, daß die Strassen früher alle leerer waren, daß das Benzin auch schon billiger war und das sowas wie einen Klimawandel droht. Aber wie sich die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in diesem Zeitraum verändert haben, dürfte den meisten Buddhisten völlig verschlossen bleiben. Der Grund ist einfach: Sie leben alle ganz entspannt im Hier und Jetzt. Die damit einhergehende Referenzlosigkeit verunmöglicht jeglichen Vergleich mit anderen Epochen, und sei es auch nur mit der der vorhergehenden Generation. Das Diktat des Hier und Jetzt kann sich stets auf den Dharma als grundlegende kosmische Norm berufen, jenseits derer nichts von Belang existiert. Wer den Dharma lebt, lebt in ultimativer Wahrhaftigkeit. Es gibt kein Gesetz jenseits des umfassenden Dharma. Wer sich auf diesen kosmischen Masterplan beziehen kann, braucht nichts sonst und muss sich nicht in falscher Bescheidenheit bezüglich seiner Einsichten in das Zeitgeschehen üben, weil immer alles von höchster Warte gesehen wird.